Suárez mit Torjägerinstinkt - ManCity erneut vor Aus

Manchester (dpa) - Bei der Rückkehr nach England hat Luis Suárez seinen fast schon verloren geglaubten Torjägerinstinkt wiedergefunden. Mit einem Doppelpack bei Manchester City öffnete der frühere Stürmer des FC Liverpool dem FC Barcelona das Tor ins Viertelfinale der Champions League.

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Die Buh-Rufe der City-Fans hätten ihn besonders motiviert, sagte der Uruguayer nach Barças 2:1-Sieg im Achtelfinal-Hinspiel beim englischen Fußball-Meister. „Es gibt Spieler, die dadurch inspiriert werden, und ich bin so einer.“

Die Katalanen, die ManCity bereits im Vorjahr im Achtelfinale ausgeschaltet hatten, hätten sogar höher gewinnen können. Aber Lionel Messi, einer der besten Spieler auf dem Platz, verschoss in der Nachspielzeit einen Elfmeter. Suárez tröstete den Argentinier mit den Worten: „Bei einem 3:1 hätten wir uns im Rückspiel auch nicht entspannen können. Gegen City weißt man nie, was passiert.“

Für den Uruguayer waren die Treffer in der 16. und 30. Minute sein erster Doppelpack im Trikot des FC Barcelona. Bei Liverpool hatte Suárez es in der vorigen Saison zum erfolgreichsten Torschützen in Europa gebracht, bei den Katalanen blieb er als Schütze weit hinter den Erwartungen zurück. Zunächst war er wegen seiner Beißattacke bei der WM in Brasilien gesperrt, danach gelangen ihm in 15 Spielen in der Primera División nur vier Treffer.

Für City-Keeper Joe Hart dürften die Tore des Barça-Stürmers wie ein Déjà-vu-Erlebnis gewesen sein: Er hatte bei der WM in Brasilien bei Englands 1:2-Niederlage gegen Uruguay bereits zwei Suárez-Treffer kassiert, die für die Engländer das vorzeitige WM-Aus bedeuteten. Trotz der erneuten Pleite macht sich der Schlussmann noch Hoffnung auf ein Weiterkommen der Citizens. „Das ist sicherlich nicht unmöglich“, meinte er. „Meine Parade (bei Messis Elfmeter) hat uns im Spiel gehalten.“

Die Katalanen dagegen konnten sich trotz des Sieges nicht so recht freuen. Sie zeigten drei Tage nach ihrer 0:1-Pleite gegen den FC Málaga in Manchester eines ihrer besten Spiele der Saison, vergaben aber die Chance, bereits im Hinspiel für eine Vorentscheidung zu sorgen. „Barça wartet mit einer Gala-Darbietung auf, lässt City aber mit dem Leben davonkommen“, titelte das Sportblatt „El Mundo Deportivo“. Barcelona spielte nach der Gelb-Roten Karte für Manchesters Verteidiger Gaël Clichy gut eine Viertelstunde in Überzahl, konnte aber keine weiteren Treffer erzielen.

Messi war nach dem verschossenen Elfmeter so enttäuscht, dass er am liebsten sein Trikot zerrissen hätte. Der Argentinier war mit dem Strafstoß an Hart gescheitert und hatte den abgeprallten Ball neben das Tor geköpft. Trainer Luis Enrique nahm seiner Elf die verpassten Chancen nicht übel. „Wir hatten in Manchester gewinnen wollen und das haben wir geschafft“, betonte der Coach.

Die Ankündigung seines Gegenübers Manuel Pellegrini, diesmal „auf Barça besser vorbereitet“ zu sein, erwies sich als Trugschluss. ManCity bekam in der ersten Halbzeit eine Lehrstunde erteilt. Nach dem Wechsel kam der englische Meister besser ins Spiel und erzielte durch Sergio Agüero (69.) den Anschlusstreffer. Die Hoffnungen auf eine Wende währten nur fünf Minuten - bis zu Clichys Platzverweis. Marc-André ter Stegen lieferte im Barça-Tor eine fehlerfreie Partie.