Türkischer Abend auf Schalke

Nach dem 2:3 im Rückspiel gegen Galatasaray ist für S04 das Abenteuer Champions League beendet.

Gelsenkirchen. Es war ein Sturmlauf, der für den FC Schalke 04 am Ende in einem lauen Lüftchen endete. Das 2:3 im Achtelfinal-Rückspiel der Champions League gegen Galatasaray Istanbul bedeutete das Aus für die Mannschaft von Trainer Jens Keller in dem europäischen Wettbewerb. Das 1:1 aus dem Hinspiel hatten alle Beteiligten als eine gute Ausgangsposition ausgemacht. Doch die nervöse und viel zu zaghafte erste Hälfte der Königsblauen machte die guten Ausgangsbedingungen zunichte.

Ein herber Rückschlag für die Schalker, die sich mit den jüngsten Ergebnissen auf dem Weg der vollständigen Genesung wähnten. Der Einfallsreichtum der Fans von Galatasaray Istanbul, die diese Partie live im Stadion verfolgen wollten, hatte skurrile Formen angenommen. Einige Türken hatten versucht einen Tunnel in die Arena zu graben, um auf diesem Weg dabei zu sein. Sie scheiterten aber am gefrorenen Boden.

Diejenigen, die auf legalem Weg in die Arena gekommen waren, konnten miterleben, welch große Probleme die Königsblauen mit den Türken hatten. Grund für die Schalker Zurückhaltung war der verletzungsbedingte Ausfall von Angreifer Klaas-Jan Huntelaar. Für den Niederländer spielte Teemu Pukki, der vor allem ein kleiner wuseliger Konterstürmer ist. Und diese Stärke des Finnen wollten die Königsblauen für ihr Spiel ausnutzen.

Als Roman Neustädter aus dem Gewühl heraus nach einen Eckball von Jefferson Farfan auch noch die Führung aus kurzer Distanz erzielte (17.), schienen sie die Nervosität abgelegt zu haben.

Es kam anders: Der für seine Schussstärke bekannte ehemalige Schalker und gebürtige Gelsenkirchener Hamit Altintop verwandelte nach 34 Minuten einen Schuss aus knapp 30 Metern unhaltbar für Hildebrand zum Ausgleich. Eingeleitet durch einen Fehlpass von Roman Neustädter erzielte Burak Yilmaz nach 42 Minuten das 2:1. Verteidiger Benedikt Höwedes und Timo Hildebrand leisteten durch ihr unentschlossenes Eingreifen zudem noch ungewollte Unterstützung.

Die Schalker setzten einen enormen Willen frei, um diese Partie noch zu drehen. Und den Lohn für die intensive Arbeit lieferte Michel Bastos ab, der nach 63 Minuten ein perfektes Zuspiel von Atsuto Uchida zum 2:2 verwandelte. Der Sturmlauf ging auch danach weiter, allein Istanbul traf zum Sieg: In der Nachspielzeit traf Umut Bulut.