Verletzte München-Fans - Bayern erwägen Protest
Piräus (dpa) - Der FC Bayern München erwägt einen offiziellen Protest wegen des Polizei-Einsatzes gegen Fans des Rekordmeisters vor dem Champions-League-Spiel bei Olympiakos Piräus.
„Wir werden intern besprechen, ob wir eine Beschwerde bei der UEFA einreichen. Wir müssen die Dinge erst einmal bewerten und dann darüber befinden, ob wir eine Protestnote hinterlegen“, kündigte Bayern-Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge nach der Sitzung des Exekutivkomitees der Europäischen Fußball-Union in St. Julian's/Malta an.
Am Mittwochabend waren mehrere Bayern-Fans von griechischen Einsatzkräften verletzt worden. Vereinsangaben zufolge konnten sie nach einer ärztlichen Versorgung im Krankenhaus die Heimreise antreten. Rummenigge kritisierte die Polizei, die mit Schlagstöcken gegen die Fans vorgegangen war. „Möglicherweise ist etwas überreagiert worden. Der deutsche Botschafter in Athen hat schon eine Protestnote hinterlegt. Das ist der Beweis, dass er dies ähnlich einschätzt“, sagte Rummenigge.
Der FC Bayern will die Vorfälle rund um das Champions-League-Spiel bei Olympiakos Piräus in seinem Fan-Block nicht auf sich beruhen lassen. „Es waren natürlich keine schönen Szenen. Wir werden das seriös aufarbeiten“ sagte Rummenigge.
Am Mittwochabend hatte der FC Bayern in einer Stellungnahme mitgeteilt: „Unsere Ultras haben sich aus dem Stadion zurückgezogen nach unnötigen Pöbeleien unsererseits und unverhältnismäßigem Schlagstockeinsatz der Polizei. Ultras erwägen, vor dem Spiel abzureisen.“ 1700 Fans begleiteten die Mannschaft von Trainer Pep Guardiola nach Piräus.
Der erste Auftritt des deutschen Fußball-Meisters in Griechenland seit 1983 war als Hochrisikospiel eingestuft worden. Die Münchner Fans wurden frühzeitig per Shuttle-Bussen unter Polizeischutz ins Stadion gebracht. In der Vergangenheit war es bei Spielen von Olympiakos häufig zu Ausschreitungen gekommen.