Verrechnet: Pellegrini & Co. kalkulieren falsch
München (dpa) - Ein Kinderspiel ist der direkte Vergleich im Fußball-Europapokal nicht einmal für erfahrene Trainer. Nach dem 3:2-Sieg von Manchester City beim FC Bayern München verblüffte Coach Manuel Pellegrini mit einer (Fehl-)Einschätzung im Kampf um den Gruppensieg.
„Es war schwierig, zwei Tore zu erzielen. Und ich wollte nicht, dass Silva mehr als 70 Minuten spielt“, begründete der 60-Jährige im englischen TV-Sender Sky die überraschende Auswechslung des starken Torschützen David Silva beim Stande von 3:2. Wenn man das vierte Tor erzielt hätte, dann hätte er vielleicht auch noch Top-Offensivkraft Sergio Agüero gebracht, führte der irrende Coach weiter aus.
Dass schon ein viertes Tor zum Weiterkommen gereicht hätte, wusste der Chilene offenbar in der Stresssituation während des Spiels nicht (mehr). Später in der Pressekonferenz äußerte sich Pellegrini ausweichend. Nach dem 3:1-Erfolg der Münchner im Hinspiel hätten die Engländer durch ein 4:2 aufgrund der Auswärtstorregel (4:3) bei jeweils 15 Punkten im direkten Vergleich vorne gelegen. Sie wären als Gruppensieger schweren Gegnern wie Pellegrinis ehemaligem Verein Real Madrid oder Paris St. Germain aus dem Weg gegangen.
In Spielerkreisen war die Regel wohl auch nicht jedem geläufig. Man habe es ungefähr gewusst, gestand James Milner, ein weiterer Torschütze. „Um ehrlich zu sein, dachten wir, wir hätten ein 5:2 benötigt.“
Nach seinem Fauxpas in seinem 46. Champions-League-Spiel mühte sich Pellegrini, die Bedeutung von Platz eins kleinzureden. „Ein Gruppensieg ist natürlich sehr wichtig, aber auch nicht am wichtigsten“, sagte der Trainer. Ob er auch noch so denkt, falls er mit City im Achtelfinale auf Real mit Cristiano Ronaldo oder Paris mit Zlatan Ibrahimovic treffen sollte?