Vor Playoffs: Arsenal will nicht auf Urteil setzen
London (dpa) - Wenn Träume immer in Erfüllung gingen, hätte der FC Arsenal in der Premier League bereits drei Punkte. Außerdem zwei, drei Stars mehr im Kader und vor dem Hinspiel in den Playoffs zur Champions League bei Fenerbahce Istanbul keine Verletzungssorgen.
Doch die Realität sieht anders aus: Der Verein um die deutschen Fußball-Nationalspieler Per Mertesacker und Lukas Podolski hat den Saisonstart vermasselt, auf dem Transfermarkt nur Rückschläge erlitten, und die Ausfallliste wird auch immer länger.
Beim 1:3 gegen Aston Villa verletzte sich Alex Oxlade-Chamberlain am Knie. Über die Schwere der Verletzung hat Arsenal noch keine Angaben gemacht. Der Flügelspieler wird in der Türkei aber wie Thomas Vermaelen, Nacho Montreal, Mikel Arteta und Abou Diaby fehlen, wenn es für die Londoner um die 16. Teilnahme in Serie an der Gruppenphase geht. Angeschlagen sind Mittelfeldspieler Tomas Rosicky, Rechtsverteidiger Bacary Sagna und Linksverteidiger Kieran Gibbs. Sollte der ausfallen, könnte Coach Arsène Wenger möglicherweise Lukas Podolski als linken Verteidiger aufbieten.
Der Ex-Kölner hatte gegen Villa bis in die Nachspielzeit auf der Bank gesessen. Dennoch wählten die Fans ihn zum Spieler des Spiels. Hohn und Spott - oder eher die Forderung an Wenger, den Liebling der Fans in Zukunft früher einzusetzen? Zur moralischen Unterstützung hatte Podolski Anfang der Woche Familienbesuch. Sein Vater war mit ihm auf dem Trainingsgelände zu Gast.
Vor dem wichtigen Spiel in Istanbul hat Wenger also einige Probleme. „Unsere Saison wird davon abhängen, wie wir auf die Niederlage reagieren“, hatte er jüngst erklärt. Das Berufungsverfahren von Gegner Fenerbahce vor dem Internationalen Sportgerichtshof CAS gegen den zweijährigen UEFA-Ausschluss versucht Wenger auszublenden. Eine Entscheidung, ob die Türken weiter an dem europäischen Wettbewerb teilnehmen dürfen, wird sowieso erst nach den Playoffs am 28. August erwartet. „Wir können nicht auf das Urteil setzen“, warnte Wenger.