Vorwürfe gegen Schalkes Kolasinac nach Jesés Kreuzbandriss
Madrid (dpa) - Nach der schweren Knieverletzung von Real-Madrid-Stürmer Jesé haben Teile der spanischen Presse Vorwürfe gegen den Verteidiger Sead Kolasinac von Schalke 04 erhoben.
„Das Vorgehen des Schalkers war brutal und sinnlos“, schrieb die Madrider Zeitung „El Mundo“. „Wie ein Autobus überfuhr Kolasinac den Real-Angreifer.“
Der 21-jährige Jesé, Publikumsliebling beim spanischen Fußballrekordmeister, hatte am Vorabend im Champions-League-Spiel gegen Schalke 04 (3:1) einen Kreuzbandriss im rechten Knie erlitten und fällt für etwa sechs Monate aus. Die Verletzung zog er sich in einem Zweikampf mit Kolasinac zu, bei dem der Verteidiger mit seinem Körpergewicht auf das Knie des Real-Stürmers gestürzt war. Kolasinac wünschte Jesé auf seiner Facebook-Seite „Gute Besserung“.
„Ein Eisenbahnwaggon aus Bosnien überrollte Jesé“, schrieb die Zeitung „El País“. Real selbst erhob keine Vorwürfe gegen den Schalker. Auch das Sportblatt „Marca“ räumte ein: „Die Szene sah eigentlich gar nicht so gefährlich aus.“
Jesé Rodríguez, wie der von Gran Canaria stammende Stürmer mit bürgerlichem Namen heißt, soll in Augsburg vom deutschen Kniespezialisten Dr. Ulrich Boenisch operiert werden. Wie Real mitteilte, traf der 21-Jährige diese Entscheidung auf Anraten der Vereinsärzte. Jesé werde in Kürze nach Deutschland reisen, um mit dem Mediziner den Eingriff vorzubereiten. Er werde von zwei Madrider Mannschaftsärzten begleitet werden.
Für Real ist der Verzicht auf Jesé besonders bitter, weil der Außenstürmer als das größte Talent seit Jahren aus dem eigenen Nachwuchs gilt. „Die weiße Perle zerbricht“, beklagte „Marca“.