Wayne Rooney: Einsame Spitze auf verlorenem Posten

London (dpa) - Er rackerte, er traf, er fluchte - es war alles nicht genug. Am Ende gab Wayne Rooney jedem seiner gedemütigten Teamkollegen die Hand.

Das Sturm-Kraftpaket von Manchester United wollte seine vom FC Barcelona vorgeführten Mitspieler mit der Geste wohl trösten, aber aus ihr sprach auch Trotz. Uniteds Talisman und einziger Weltklassespieler, hatte sich nach dem einseitigen 1:3 im Champions-League-Finale nichts vorzuwerfen.

„Er war der Situation gewachsen, aber kämpfte einen einsamen Kampf“, schrieb der „Independent“. Rooney bot nach zwei schwachen WM-Turnieren und zwei unscheinbaren Champions-League-Endspielen im dritten Versuch endlich jene Leistung, die seinem enormen Talent entspricht. Mit seinem 1:1 gab er Englands Meister kurz Hoffnung auf ein Wunder. Aber mit der Herkulesaufgabe, das Spiel anzukurbeln und gleichzeitig Barcelonas unendliche Passfolgen zu unterbinden, war auch der unbändige Sohn eines Amateur-Boxers überfordert.

Tränen standen ihm an Ende in den Augen. Rooney ist wie sein Mentor Alex Ferguson kein guter Verlierer. Dass er im Oktober die Stärke seines Teams realistischer einschätzte als der Trainer, ist nun auch kein Trost. Rooney hatte damals mit dem Abschied gedroht, weil United es versäumt hätte, sich entscheidend zu verstärken.