Wie komme ich jetzt noch nach Wembley?

Berlin (dpa) - Auf nach Wembley! Das Champions-League-Finale ist zwar ausverkauft, aber es gibt auch auf den letzten Drücker noch Wege, an Tickets zu kommen. Generell gilt: Es ist (fast) alles möglich - wenn man bereit ist, entsprechend Geld zu investieren.

Und auch bei Anreise und Unterkunft wird es schwer, zu sparen. Fragen und Antworten für Kurzentschlossene.

Wie viele Plätze gibt es im Stadion und wer hat offiziell die Tickets bekommen?

86 000 Zuschauer passen am Samstag in die Arena - 27 000 Tickets sicherten sich UEFA-Sponsoren und die nationalen Verbände, 9000 verkaufte die UEFA direkt, knapp 25 000 gingen je an den BVB und den FCB. Allein bei Borussia Dortmund hatten sich 502 567 Fans beworben. Die Tickets gingen per Lotterie hauptsächlich an Dauerkarteninhaber und Vereinsmitglieder. Der FC Bayern verloste die rund 70 bis 390 teuren Karten unter notarieller Aufsicht. Pro Fanclub konnten maximal acht, pro Mitglied höchstens zwei Karten abgegeben werden.

Wenn ich in dieser Runde leer ausging. Wie kann ich jetzt noch ein Ticket bekommen?

Im Internet werden auf verschiedenen Portalen noch Last-Minute-Tickets angeboten. Preislich geht es ab ca. 1000 Euro aufwärts. So werden auch Einzelkarten für 6000 Euro oder Pakete im fünfstelligen Bereich angeboten. Manche Verkäufer hatten in den vergangenen Wochen überraschend günstige Tickets offeriert. Erst beim genaueren Hinsehen wurde deutlich: Es hatte sich dabei um Karten für das Champions-League-Finale der Frauen an der Stamford Bridge gehandelt.

Gibt es nicht auch „offline“ Möglichkeiten?

Über manche Luxushotels können Karten bestellt werden, auch wenn man kein Hotelgast ist. So arbeitet beispielsweise das Berliner Adlon-Hotel eng mit Kollegen aus London zusammen, um auch noch ganz kurzfristig Ticketwünsche zu erfüllen. „Da ist vieles möglich. Es kommt drauf an, wie viel man bereit ist, zu zahlen“, sagt Adlon-Concierge Julian Schweikert.

Wenn ich tatsächlich eine Karte ergattere? Wie komm ich jetzt noch auf die Insel?

Mehrere Airlines bieten Sonderflüge nach London an. Mit Germanwings kann man am Finaltag ab Dortmund und ab Köln/Bonn außerplanmäßig zum Flughafen London-Stansted und am nächsten Tag wieder zurück fliegen. Ryanair setzt vier zusätzliche Maschinen ab Memmingen und ab Dortmund nach London-Stansted ein. Zwei zusätzliche London-Verbindungen bietet Air Berlin an, beide starten in Düsseldorf. Wer jetzt noch bucht, zahlt allerdings durchschnittlich mehr als doppelt so viel wie für einen Flug ein Wochenende später. Das hat eine Untersuchung des Flugbuchungsportals fluege.de ergeben.

Auch wenn die Fans Samstagnacht - ob im Frustrausch oder Siegestaumel - sicher nicht ans Schlafen denken. Kann man jetzt noch günstig unterkommen?

In der Finalnacht ziehen die Hoteliers in London die Preise für ein Zimmer deutlich an. Vom 25. auf den 26. Mai zahlen Gäste nach einer Erhebung des Vergleichsportals Trivago durchschnittlich 64 Prozent mehr als in den anderen Mainächten. Da lohnt sich ein Blick auf Online-Portale wie couchsurfing.org. Dort bieten Privatpersonen kostenlos Schlafplätze an. Und auch auf airbnb.de war am Mittwoch noch ein „Einzelzimmer nahe Wembley-Stadion“ für 40 Euro zu haben.