Transferbörse Wechselspiele ohne Borussia Mönchengladbach

Mönchengladbach · Nur noch wenige Stunden hat das Transferfenster für diesen Sommer geöffnet. Max Eberl glaubt aber nicht mehr an große Veränderungen. Anders könnte es dagegen bei den Kollegen aus Dortmund aussehen.

Auch Jordan Beyer (vorne) bleibt bei Borussia Mönchengladbach – wegen des Ausfalls von Stefan Lainer.

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Bleibt Kylian Mbappé nun doch beim FC Paris St. Germain? Das ist sicher eine der spannendsten Fragen, die sich bis zur Schließung des Transferfensters am Dienstag (18 Uhr) stellen. Die zu Christiano Ronaldo hingegen ist beantwortet. Der Portugiese hat Juventus Turin nach drei Jahren verlassen und ist für rund 20 Millionen Euro zu Manchester United gewechselt. Eine vergleichsweise kleine Summe für den allerdings auch schon 36-Jährigen, Juve aber vermisste ihn dennoch bereits schmerzlich. Der Titelanwärter hat seinen Saison-Start in Italien nach einem 2:2 bei Udinese Calcio durch das 0:1 gegen Aufsteiger FC Empoli komplett vergeigt.

Gleiches lässt sich über Borussia Mönchengladbach sagen, allerdings war das Programm der „Fohlen“ auch deutlich happiger. Positive Meldungen konnten die Fans des fünfmaligen deutschen Meisters dennoch nur von der Wechselbörse her aufsaugen. Sollte sich nicht noch eine abenteuerliche Wendung ergeben, dann werden Matthias Ginter, Jonas Hofmann und sogar Denis Zakaria in dieser Saison wohl im Borussia-Park bleiben. Der FC Bayern München jedenfalls hat für das Mittelfeld seit Wochen Marcel Sabitzer (RB Leipzig) präferiert und auch sonst verweisen die Verantwortlichen an Niers und Isar angebliche Transfer-Überlegungen in die Gerüchteküche. „Mit Brazzo (Spitzname von Bayern-Sportchef Hasan Salihamidzic, Anmerkung des Autors) telefoniere ich sehr häufig, aber über etwas Konkretes haben wir nie gesprochen“, sagte Gladbachs Sportdirektor Max Eberl und Münchens Trainer Julian Nagelsmann meinte: „Es ist bei Hofmann und Ginter nicht ansatzweise konkret gewesen.“ Bei Zakaria schien dies über Wochen hinweg der Fall, nach dessen Berater-Wechsel sowie fehlender Angebote gab es beim Schweizer dann die Rolle rückwärts. „Denis hatte die Idee oder den Wunsch, sich zu verändern. Jetzt aber neigt sich die Transferperiode ihrem Ende entgegen“, sagte Eberl. Und meint damit, dass er auf Abgänge nicht mehr adäquat reagieren kann.

Mit Zakaria wie Ginter muss der 47-Jährige nun allerdings über eine Vertragsverlängerung verhandeln, schließlich enden die Arbeitspapiere der beiden im Juni 2022. Für neue Kontrakte aber braucht Eberl Geld, sodass sich ob der fehlenden Transfereinahmen sowie des ohne Abgänge eh gut bestückten Kaders die angedachten Zugänge erledigt haben dürften. Die gehandelten Linksverteidiger Malang Sarr (Chelsea London, inzwischen bei Eintracht Frankfurt im Gespräch) sowie Faitout Maouassa (Stade Rennes, steht vor einem Wechsel zum FC Brügge) werden durch die Verpflichtung von Luca Netz ohnehin nicht mehr benötigt, Mittelstürmer Divock Origi vom FC Liverpool (geht wohl zu Arsenal London) schien grundsätzlich sehr fraglich und der offensive Mittelfeldspieler Romain Faivré von Stade Brest hat sich ob des Gladbacher Zögerns inzwischen für einen Wechsel zur AC Mailand entschieden. Auch den Transfer von Innenverteidiger William Pacho hat Eberl platzen lassen – hier droht der Borussia allerdings Arger, weil der abgebende Club Independiente del Valle aus Ecuador rechtliche Schritte erwägt. Bleiben wird dagegen Verteidiger Jordan-Louis Beyer. Die Anfrage von Werder Bremen musste durch den langen Ausfall von Stefan Lainer abschlägig beschieden werden.

Mehr Geld sowie weniger Probleme als vor Wochen erwartet hat Bayer Leverkusen und daher wie erwartet den offensiven linken Außenbahnspieler Amine Adli (21) vom FC Toulouse für rund 7,5 Millionen Euro Ablöse unter Vertrag genommen. Eine Rückkehr des in der vergangenen Saison ausgeliehenen, wegen einer schweren Verletzung jedoch nicht zum Einsatz gekommenen Santiago Arias wird es dagegen wohl nicht geben. Der Rechtsverteidiger von Atletico Madrid soll nach einem Bericht in einer andalusischen Zeitung an den FC Granada verliehen werden. Dennoch will die „Werkself“ Mitchell Weiser keine Steine in den Weg legen, um den Verein verlassen zu können. Möglich, dass der 27-Jährige dafür noch nicht mal umziehen muss. So berichtet zumindest die „BILD“ über ein angebliches Interesse des 1. FC Köln an Weiser.

Berichtet wird wenige Stunden vor Transferschluss allerdings viel und besonders auch über Borussia Dortmund. Die Schlagzeilen überschlagen sich und irgendwie scheinen Verantwortliche wie Fans nur noch froh zu sein, wenn es am 31. August 18 Uhr schlägt. So soll sich der BVB mit Diogo Dalot bereits einig gewesen sein, der 22 Jahre alte Rechtsverteidiger möchte nun aber wohl doch lieber bei Manchester United bleiben. Dafür berichtet „SkySport“ nun vom Dortmunder Interesse an Angreifer Callum Hudson-Odoi (20) von Chelsea London und natürlich grüßt auch Erling Haaland in den Überschriften. Wagt Paris SG ein unmoralisches Angebot, falls Mbappé auf den letzten Drücker noch zu Real Madrid gehen sollte? „Ich gehe davon aus, dass wir weiter mit wilden Gerüchten konfrontiert werden, aber unser Standpunkt bei Erling ist klar. Ich muss in dieser Hinsicht nicht ständig den Papageien spielen”, sagte BVB-Sportdirektor Michael Zorc dem „kicker“.

Weniger im Fokus steht die Betriebsamkeit bei Fortuna Düsseldorf. Der Zweitligist ist sich mit Feyenoord Rotterdam über einen Wechsel von Angreifer Robert Bozenik weitgehend einig. Allerdings soll der 21-jährige Slowake nur ausgeliehen werden, schließlich war er seit seiner Ankunft in Rotterdam im Januar 2020 längere Zeit verletzt und hat so den Großteil der Spiele verpasst. Möglich, dass die Fortuna nun Dawid Kownacki noch abgibt. Über dessen Leistungen ist man am Flinger Broich nicht sonderlich erbaut. Der Fehlstart ist allerdings eher an der Defensive festzumachen und da musste die Fortuna nun einen weiteren Rückschlag hinnehmen. Nachdem Kevin Danso vom FC Augsburg zum RC Lens gewechselt ist, hat sich in Luka Krajnc nun auch der zweite in der vergangenen Saison ausgeliehene Innenverteidiger einem anderen Verein angeschlossen. Besonders bitter: Mit Hannover 96 ist es ein Liga-Konkurrent und der musste für den Slowenen noch nicht mal eine Ablöse an Frosinone Calcio zahlen.

Ablösegelder hätten sie auch gerne beim FC Schalke 04, doch auch hier gab es schlechte Meldungen. Für - da ist er noch einmal - Matija Nastasic hat die AC Florenz statt der gemeldeten 2,5 Millionen nun doch nur 500 000 Euro überweisen müssen. Immerhin scheint Manager Rouven Schröder sämtliche Lohn-Giganten an andere Clubs abgeben zu können, wenngleich nahezu alle als Verlustgeschäft. Nun ging Omar Mascarell ablösefrei zum FC Elche, für Amine Harit interessiert sich Olympique Marseille und Ozan Kabak ist zum Medizincheck bei Norwich City aufgebrochen. Auf der anderen Seite haben die „Knappen“ den japanischen Innenverteidiger Ko Itakura (24) von Manchester City ausgeliehen.