Der dienende Präsident
Ein Stöhnen über die erneute Kandidatur von Sepp Blatter als Fifa-Chef war kaum zu vernehmen. Das mag den banalen Grund haben, dass Fußball nun hinlänglich als einfaches Spiel erkannt ist. Warum sollte es da komplizierte Lösung an der Spitze aller organisierten Fußballer geben.
Diese Kaste der Funktionäre setzt ohnehin auf Nachhaltigkeit. Sonst käme man als bald 79-Jähriger und nach 16-jähriger Amtszeit nicht dazu, sich das alles noch einmal anzutun.
Aber Blatter macht es offensichtlich Spaß, der Fifa, wie er behauptet, zu dienen. Diese Fifa kennt in 110 Jahren ihres Bestehens nur acht Präsidenten — 13,75 Jahre diente demnach im Schnitt jeder. Blatter käme bei einer Wiederwahl auf gut 20 Jahre, Vorgänger João Havelange schaffte sogar 24 Jahre. Und der Franzose Jules Rimet diente beachtliche 33 Jahre an der Spitze. Was für ein anstrengender Job.