Länderspiel Deutschland schlägt die Niederlande - Die Spieler in der Einzelkritik
Amsterdam · Jogi Löws Frischzellenkur für die deutsche Nationalelf scheint dem Team gut getan zu haben. Gegen die Niederlande zeigt man teilweise erfrischenden Offensivfußball wie es ihn schon lange nicht mehr zu sehen gab.
Manuel Neuer: In seinem 86. Länderspiel hat die Nummer eins keinen Fehler gemacht. Schlecht für die Nummer zwei. Großartige Reaktionen gegen Babel, weitgehend chancenlos gegen de Ligt und Depay
Matthias Ginter: Hat das ordentlich gemacht auf der rechten Seite, unauffällig, effektiv. Bis auf den Fehler im Zentrum, der zum Ausgleich führte
Niklas Süle: Man wundert sich immer, wie schnell sich ein so gewaltiger Körper bewegen kann. Ein Fels in der Brandung, der im zweiten Durchgang aber irgendwie bröckelte. Unorganisiert vor dem Anschlusstor
Antonio Rüdiger: Wirkt manchmal ein wenig desorientiert, ist es aber selten. Zunächst weitgehend fehlerlos, kein Wunder als wesentlicher Bestandteil des FC Chelsea
Nico Schulz: Fleißiger Arbeiter auf der linken Seite, er gewinnt mit jedem Spiel und lässt die Chancen von Jonas Hector auf Rückkehr nicht eben sprunghaft steigen. Und dann das entscheidende Tor
Thilo Kehrer: Als die Niederlande stärker wurden, wurde auch er schwächer. Nicht enttäuschend, sehr fleißig, aber kein Glanzpunkt
Joshua Kimmich: Wie wichtig dieser Spieler schon ist und in der Zukunft noch werden kann, hat man in diesem Spiel erneut gesehen. Mit großer Übersicht im Mittelfeld, in jungen Jahren schon ein Orientierungspunkt
Toni Kroos: Allein der überragende Pass auf Nico Schulz vor dem deutschen Führungstor zeigt, dass seine schlechten Noten in Madrid kein Maßstab sein müssen. Löw hat sich für Neuer wie für Kroos entschieden. Kroos gehört in diese Mannschaft, auch wenn er nur einmal auf des Gegners Tor zielte
Leon Goretzka: Zeigte schon in den ersten Minuten, dass es auch an ihm kaum Zweifel gibt. Stark im offensiven Mittelfeld, wollte mehr, schaffte es aber nicht
Serge Gnabry: Der Junge ist schnell, technisch brillant und hat eine großartige Schusstechnik. Es ist bewundernswert, wie Gnabry einen Weltklasse-Verteidiger wie Virgil van Dijk einfach stehen lässt vor dem 0:2, ein Tor wie im Lehrbuch. Im zweiten Durchgang weniger zu sehen
Leroy Sané: Man soll die jungen Kerle nicht über den grünen Klee loben, aber Sané gehört zu denen, die dereinst zu den Großen zählen können. Das Führungstor in der 15. Minute lässt keinem Torwart der Welt eine Chance. Superschnell wie Gnabry, abgetaucht im zweiten Durchgang
Ilkay Gündogan: Mühte sich nach der Einwechslung um Struktur. Und er mühte sich mit Erfolg
Marco Reus: Kurz vor Schluss eine eher kosmetische Einwechslung, aber das entscheidende Tor bereitete er vor. Chapeau