Attraktiv wie nie: Pokal ist „Gelddruckmaschine“
Berlin (dpa) - Zehn Tage vor dem Finale ist der DFB-Pokal schon in Berlin. Paul Breitner hat als Botschafter des noch amtierenden Cupsiegers Bayern München die Trophäe an Berlins Regierenden Bürgermeister Klaus Wowereit übergeben.
Ab sofort ist der Siegerpokal für den seit 1935 ausgetragenen Wettbewerb für alle Fußballfans im Roten Rathaus zu besichtigen - bis zum Endspieltag. „Wir werden ihn wunderbar bewachen“, versprach Wowereit.
Für die Finalisten Schalke 04 und MSV Duisburg, die sich am 21. Mai im ausverkauften Olympiastadion gegenüberstehen, geht es um die Siegprämie von 2,5 Millionen Euro. Der Endspiel-Verlierer streicht immerhin noch zwei Millionen Euro ein. „Der Pokal ist inzwischen eine Gelddruckmaschine“, sagte Ex-Nationalspieler Breitner.
Die bisherigen 62 Pokalspiele der Saison haben 1 029 269 Fans live gesehen, mit den 74 244 beim Finale werden es mehr als 1,1 Millionen sein. Beim Halbfinale FC Bayern gegen Schalke 04 (0:1) gab es die TV-Rekordquote von fast elf Millionen Zuschauern.
„Unser Pokal ist so populär wie kein anderer Pokalwettbewerb in der Welt“, meinte Wolfgang Niersbach, Generalsekretär des Deutschen Fußball-Bundes (DFB). An eine Vorqualifikation für unterklassige Clubs, wie sie in anderen Ländern praktiziert wird, denkt der DFB nicht. „Wir haben einen wunderbaren Mixed aus Amateuren und Spitzenclubs“, betonte Niersbach. Die Vermarktung sei so verbessert, dass im Gegensatz zu früher „kein etablierter Bundesligist auf die Idee kommt, auf dem Dorf in der ersten Runde auszuscheiden“. Der DFB schüttet in dieser Pokalsaison insgesamt 60 Millionen Euro aus.
„Finanziell hat uns der Pokal sehr geholfen“, unterstrich Bruno Hübner, Sportdirektor von Finalist und Zweitligist Duisburg. „Die Einnahmen waren so viel, wie unser Lizenzspielerbereich kostet.“ Der MSV hat sich durch die Finalteilnahme schon rund 6,5 Millionen Euro verdient. Zum wirtschaftlichen Aspekt kommt die sportliche Anziehungskraft des Berliner Finals. „Wir hätten 200 000 bis 300 000 Tickets verkaufen können“, sagte Schalkes Sportdirektor Horst Heldt.
Niersbach gab Berlin praktisch eine Final-Garantie für alle Zeiten, obwohl der aktuelle Vertrag zwischen DFB und der deutschen Hauptstadt gerade erst bis 2015 verlängert worden war. „Im Prinzip wollen wir bis zur Ewigkeit in der Stadt bleiben“, sagte der starke Mann des DFB. Seit 1985 wird das Endspiel ständig im Olympiastadion ausgetragen. „Der Pokal ist ein echter Berliner“, unterstrich der zweimalige Pokalsieger Breitner.