Auch zweite Mannschaft des ETV Hamburg tritt aus
Hamburg (dpa) - Einen Monat vor dem großen Auftritt im DFB-Pokal laufen dem Eimsbütteler TV immer mehr Spieler davon. Der Hamburger Fußball-Pokalsieger verlor nun auch seine zweite Mannschaft.
Aus Solidarität mit dem Sechstliga-Team, das trotz der Qualifikation für das Pokalspiel gegen den Zweitligisten Greuther Fürth wegen eines Prämienstreits mit der Clubspitze geschlossen austrat, zog nun die Reserve nach. „Keine Rückendeckung vom Verein“, nannte Coach Oliver Madejski in der „Bild“ als Hauptgrund für den Austritt.
Der ETV-Vorsitzende Frank Fechner reagierte auf die neueste Entwicklung gelassen. Denn auf sein Rückkehr-Angebot an die Spieler der 1. Mannschaft habe er „positive Signale“ erhalten. Zwei Akteure seinen schon zurückgekehrt, heißt es in einer Erklärung des Vorstands. Fechner wirft den Abtrünnigen „kurzfristigen Egoismus“ vor. „Unter diesen Umständen wäre jedes Angebot des Vereins an die Spieler und Trainer, die von sich aus die Kündigung eingereicht hatten, ein fauler Kompromiss“, teilte der ETV mit. Deshalb lehnten Vorstand und Aufsichtsrat nochmalige Verhandlungen.
Zudem hätten mehrere Spieler von anderen Amateur-Clubs Interesse signalisiert, zum Landesligisten ETV zu kommen. „Wir werden das Pokalspiel gegen Greuther Fürth am 31. Juli ganz seriös mit einer wettbewerbsfähigen Mannschaft bestreiten. Das habe ich auch dem DFB mitgeteilt“, sagte Fechner dem „Hamburger Abendblatt“. Die neue Männer-Mannschaft werde sich weitgehend aus dem Nachwuchs des Vereins zusammensetzen, vor allem aus der starken A-Jugend.
Unter diesen Voraussetzungen sei auch die Prämie für das Erreichen der 1. DFB-Pokalrunde von 110 000 Euro nicht gefährdet - unabhängig davon, ob der TV-Sender Sky wie angedacht auf eine Live-Übertragung verzichtet und nur im Rahmen seiner Pokal-Konferenz berichtet. An der Aufteilung dieser 110 000 Euro hatte sich der Streit zwischen Spielern und Ex-Trainer Dennis Mitteregger auf der einen sowie der ETV-Spitze auf der anderen Seite entfacht.