Bayer 04 spaziert ins Achtelfinale
Köln (dpa) - Die Tormaschine der Leverkusener Fußballer läuft wieder: 4:4 gegen AS Rom, 4:3 gegen den VfB Stuttgart, 6:0 bei Viktoria Köln.
14 Treffer in Champions League, Bundesliga und DFB-Pokal binnen neun Tagen lassen erkennen, dass Roger Schmidts Taktik-Überlegungen von den Werksclub-Profis allmählich so umgesetzt werden, wie der Trainer sich das vorstellt. „Wir waren von der ersten Sekunde an sehr fokussiert. Das hat die Mannschaft hervorragend gemacht“, kommentierte Schmidt den souveränen Cup-Auftritt vor 6166 Zuschauern im Zweitrundenspiel bei den viertklassigen Amateuren von Viktoria Köln.
Einer tat sich ganz speziell hervor: Julian Brandt. Den ersten Treffer beim 6:0 erzielte er in der 15. Minute selbst. Zu den drei folgenden Toren von Karim Bellarabi (35.) und Javier Hernandez (38./55.) leistete der U21-Nationalspieler die Vorarbeit. „Optimal“ sei es für ihn gelaufen, bekannte Youngster Brandt hinterher. Und er ist seinem Coach „dankbar für jede Minute, die er mir gibt“.
Eines wird Schmidt langsam klar: Seine Alternativen nehmen zu, nicht nur durch einen hoch veranlagten Ergänzungsspieler wie den 19-jährigen Brandt, der bei seinen bislang neun Liga-Einsätzen in dieser Saison viermal ein- und fünfmal ausgewechselt wurde.
Schmidt muss aber angesichts der Dreifachbelastung rotieren. Denn die bevorstehenden schweren Aufgaben beim VfL Wolfsburg, im Königsklassen-Rückspiel in Rom und am 7. November im brisanten „großen“ rheinischen Derby gegen den 1. FC Köln verlangen frische und fitte Spieler. So, wie die im Pokal spät eingesetzten Stefan Kießling und Wladlen Jurtschenko, die in der 80. (Kießling) und 83. (Jurtschenko) aus dem 4:0 das 6:0 machten.
„Die Mannschaft strahlt sehr viel Freude am Fußballspielen aus“, bemerkte Schmidt nach dem im Vergleich mit den Partien gegen Rom und den VfB völlig undramatischen Aufeinandertreffen bei der Viktoria.
Einer war dennoch sauer: Michael Schade. Bayers Geschäftsführer klagte über einen kleinen Fan-Teil, der sich im Sportpark Höhenberg unbeliebt machte. „Jeder Kölner ist ein Hurensohn“, hieß es auf einem Plakat, für das Schade sich schämte.
Zudem wurde vor Spielbeginn im Bayer-Block Pyrotechnik gezündet, obwohl Schade von den Anhängern das Versprechen bekommen hatte, dass so etwas nicht mehr vorkommen soll. Schade: „Sie haben ihr Wort gebrochen. Das ist sehr ärgerlich und tut mir weh.“