Bochum freut sich über viel Geld und auf Stuttgart
Bochum (dpa) - Während die Spieler des VfL Bochum nach ihrem Pokal-Triumph noch lange nach dem Abpfiff auf dem Rasen gefeiert wurden, verschwand Karsten Neitzel schnell hinter dem Stadion. „Ich muss eine Zigarette rauchen“, begründete der Trainer seine „Flucht“.
Zu viel war in den vergangenen Tagen passiert, als dass der 45-Jährige dies so einfach hätte wegstecken können. Die Krönung der turbulenten Tage war der 3:0 (1:0)-Sieg im Achtelfinale des DFB-Pokals gegen 1860 München.
„Für uns war das extrem wichtig“, sagte der Coach des Fußball-Zweitligisten. Sein Team bestätigte mit dem dritten Sieg in nur zwölf Tagen den Aufwärtstrend, die Clubführung beförderte die bisherige Interimslösung Neitzel zum Cheftrainer bis zum Saisonende. „Das waren kurz vor Heiligabend viele Geschenke, die ich gerne mitnehme. Ich habe mich total gefreut“, sagte Neitzel. Und für den klammen Verein gab es noch ein vorweihnachtliches Geschenk.
Der erste Viertelfinal-Einzug seit neun Jahren garantiert dem Zweitligisten mindestens eine Million Euro Zusatzeinnahmen. „Diese Summe war nicht eingeplant, die können wir gut gebrauchen“, sagte VfL-Finanzvorstand Ansgar Schwenken. Derzeit hat der Club im laufenden Etat ein Loch von rund zwei Millionen Euro.
Darum fiel das Fazit von Neitzel auch trotz Zlatko Dedic' Treffer und dem Doppelpack von Verteidiger Marcel Maltritz eher nüchtern aus. „In der Liga sind wir 15., wir wissen also, das wir noch viel tun müssen“, sagte der Coach. Das Pokal-Viertelfinale steht Ende Februar an. „Ich freue mich sehr auf Stuttgart, habe vier Jahre lang das VfB-Trikot getragen und werde sicherlich einige gute Bekannte wiedersehen“, sagt VfL-Sportvorstand Jens Todt.
Vor der Kulisse von 20 206 Zuschauern hatten es die Münchner „Löwen“ nach dem frühen Platzverweis gegen Guillermo Vallori (27.) nicht leicht. „Die Rote Karte machte es für uns schwierig“, resümierte Stürmer Benjamin Lauth. Trainer Alexander Schmidt war dennoch mit der Leistung seiner Spieler zufrieden. „Sie haben super gekämpft und wir hatten unsere Chancen.“