BVB-Trainer Klopp vom Lewandowski-Thema genervt

Wilhelmshaven (dpa) - Den eher mühevollen 3:0-Sieg beim Regionalligisten SV Wilhelmshaven hakte der BVB schnell ab. Für schlechte Laune sorgt bei den Dortmundern aber weiter das Thema Lewandowski.

Kurz verlor Jürgen Klopp sogar seine gute Laune. Der BVB-Trainer demonstrierte Fröhlichkeit, scherzte mit den Fans und zeigte sich volksnah. Doch als er später nach der Leistung von Robert Lewandowski gefragt wurde, blaffte er einen Journalisten an: „Warum lachen Sie?“

Klopp bekam sich schnell wieder in den Griff und beantwortete schließlich die einfache Frage mit einfachen Sätzen. „Ich fand ihn gut. Er hat viel gearbeitet und ein Tor gemacht“, sagte der Coach und schob nach: „Alles okay.“ Doch dass alles in Ordnung ist, lässt sich kaum behaupten - und an Klopps Reaktion auch ablesen.

Zu hart war Lewandowskis Kritik in einer polnischen Boulevardzeitung, dass er sich vom BVB „betrogen fühle“. Es sei für ihn ein Wortbruch, dass der Verein seinen beabsichtigten Wechsel zu Bayern München verhindert habe. „Es gibt sicher noch Gesprächsbedarf, aber das klären wir intern“, sagte Manager Michael Zorc und wirkte bei der Frage nach Lewandowski deutlich entspannter als sein Trainer. Der verärgerte Stürmer wird den BVB noch eine Weile beschäftigen, zumindest bis zum Ende der Wechselfrist.

Lewandowski selbst schwieg in Wilhelmshaven. Auf dem Platz hatte er sich zuvor ähnlich schwer getan wie seine Kollegen. Der polnische Nationalspieler mühte sich gegen die aufopferungsvoll kämpfenden und dicht stehenden Regionalliga-Kicker lange vergeblich, ehe er nach den Treffern von Kevin Großkreutz (71.) und Marvin Ducksch (83.) in der 89. Minute den Endstand erzielte.

Das Dortmunder Spiel wirkte lange Zeit behäbig, ehe dem Außenseiter die Kräfte schwanden und die Tore fielen. „Wir haben nicht schnell genug gespielt“, kommentierte Zorc: „Es wäre einfacher gewesen, wenn wir schon in der ersten Halbzeit getroffen hätten.“

Dass die Borussen nicht mehr als drei Treffer erzielten, lag zum einen an der Ungenauigkeit von Neuzugang Pierre Emerick Aubameyang. „Es wäre nicht so schlecht gewesen, wenn er einen rein gemacht hätte“, sagte Klopp zu den vielen Chancen des 24-jährigen Offensivspielers. Es lag aber auch an der famosen Leistung von Aaron Siegel. Der erst am Montag in Wilhelmshaven angekommene Torwart zeigte mehrfach starke Paraden. Siegel habe, wie Klopp es im launigen Teil seiner Antworten formulierte, einen „Sahnetag“ erwischt.