Dardais Frust-Interview, eine Uhr und Ruhestörung

Berlin (dpa) - Es war ein stimmungsvoller Abend in Berlin. Eine blau-weiße Lichtshow im Stadion, eine Riesen-Choreographie in der Hertha-Fankurve - und sogar Bundestrainer Joachim Löw schwenkte auf der Tribüne mit den meisten der 76 233 Fans ein Hertha-Fähnchen.

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Es gab aber auch Störfaktoren.

INTERVIEW: Direkt nach dem 0:3 gegen Dortmund gefiel Pal Dardai die Kritik das Sky-Reporters an der defensiven Spielweise seines Teams nicht. „Sorry, es gibt ein Limit. Wir spielen und geben alles, aber wir müssen jetzt nicht alles kaputtreden. Wenn Sie eine bessere Idee haben, dann nehme ich sehr gerne Unterricht von Ihnen“, sagte der Berliner Trainer aufgebracht. „Kommen Sie zur Hertha und geben Sie uns eine bessere Lösung. Ein bisschen mehr Respekt bitte. Bitte stellen Sie bessere Fragen, sonst brauchen wir nicht diskutieren.“

UHR: Dortmunds Vereinschef Hans-Joachim Watzke dagegen empfand eine Äußerung Dardais als despektierlich. „Als ich heute morgen gelesen habe, dass der gegnerische Trainer schon darüber philosophierte, welche Uhr er sich kauft - da wusste ich schon, dass wir eine sehr gute Chance haben“, sagte der Geschäftsführer und kündigte an, dem Hertha-Coach eine Uhr aus dem BVB-Marketing schicken zu wollen. Dardai ging in der anschließenden Pressekonferenz noch einmal auf seinen Einkaufswunsch ein: „Ich habe eine kleine Enttäuschung, weil ich immer gesagt habe, wenn ich das Pokal-Finale irgendwann schaffe, werde ich eine neue Uhr kaufen. Das brauche ich jetzt nicht.“

NÄCHTLICHE RUHESTÖRUNG: Einige Hertha-Fans haben die tolle Stimmung rund um das DFB-Pokal-Halbfinale wohl falsch verstanden. Mit einem Autokorso und Böllern vor dem BVB-Teamhotel versuchten sie, die Nachtruhe der Dortmunder Profis vor der Partie zu stören. Geklappt hat es nicht.