Der Vorzeige-Profi: Maierhofer reißt Duisburg mit
Duisburg (dpa) - Stefan Maierhofer gehört nicht zu den Typen, die sich von Knochenbrüchen stoppen lassen. „Das ist das Spiel unseres Lebens - und ich will dabei sein“, sagte der Stürmer des Fußball-Zweitligisten MSV Duisburg.
Er meint das auch so: Nur 49 Tage nach seinem Mittelfußbruch will Maierhofer am Samstag im DFB-Pokalfinale gegen Schalke 04 sein Comeback feiern. Dafür nimmt der 28-Jährige auch Schmerzen in Kauf: „Blut, Dreck und Leidenschaft gehören dazu, wenn du etwas erreichen willst.“
Maierhofers Vorbild ist Englands Nationalspieler Wayne Rooney, der sich vor einem Jahr einen Fußbruch zuzog und 48 Tage später bei der WM auflief. „Wenn Stefan spielen kann, wäre das ein Wunder. Aber er ist ein positiv Bekloppter, der ganz Duisburg mitreißt“, meinte MSV-Trainer Milan Sasic. „Wenn es sein muss, nehme ich die Schrauben selbst raus“, hatte Maierhofer schon auf dem Operationstisch nach seiner am 2. April erlittenen Verletzung angekündigt. Vermutlich entscheidet sich im Abschlusstraining am Freitag, ob es gelingt.
Damit ist schon eine Menge über den österreichischen Nationalspieler gesagt. Mit vier Toren im laufenden Pokalwettbewerb war der 2,02 Meter große Angreifer entscheidend am Einzug in das Endspiel beteiligt und ist im Duell mit dem Bundesligisten Schalke 04 der große Hoffnungsträger der Duisburger. Schießt Maierhofer keine Tore, ist er auf dem Platz trotzdem ständig in Bewegung und spornt seine Kollegen mit seiner wuchtigen Spielweise an. „Er hat den unbedingten Willen, erfolgreich zu sein. Das ist wichtiger als Talent“, meinte Sasic. Und: „Größe kannst du nicht trainieren, Größe musst du kaufen.“
Der eloquente Maierhofer ist auch außerhalb des Platzes eine positive Erscheinung und tut Duisburg einfach gut. Obwohl der Typ der Marke „Vorzeigeprofi“ nur bis zum Ende dieser Saison vom englischen Premier-League-Club Wolverhampton Wanderes ausgeliehen ist, gilt er längst als das Aushängeschild des MSV. Das Team hat sich mit Kampfkraft und Spielwitz als Außenseiter bis in das Finale gearbeitet und will jetzt den ersten bedeutenden Titel der Vereinsgeschichte gewinnen. Maierhofer: „Wir sind schließlich nur eine kleine Familie und müssen deswegen besonders zusammenhalten.“
Maierhofer, der 2006 zwei Bundesligaspiele für Bayern München absolvierte, zeigt nicht nur gern, was er kann. Als Model für einen anspruchsvollen Aktkalender präsentiert er auch, was er ansonsten hat. Die Auflage von 2011 war auf 200 Stück limitiert, die Einnahmen spendete er zugunsten krebskranker Kinder. „Das ist wichtiger als Fußball, aber den Pokal will ich trotzdem gewinnen“, betonte er.
Als Jugendlicher wurde ihm in der Niederösterreich-Auswahl abgeraten, weiter Fußball zu spielen: „Ich war schon damals zu groß, habe aber einfach weitergespielt, weil es mir bis heute Spaß macht. Im Prinzip wurden mir die Größe und ein dicker Kopf geschenkt.“ Einer wie Maierhofer lässt sich eben nicht einfach aufhalten.