DFB-Pokal nur bei der ARD, weniger Geld für Vereine

Frankfurt (dpa) - Acht Live-Übertragungen bei der ARD und weniger Geld für die teilnehmenden Vereine: Der neue Fernsehvertrag für den DFB-Pokal ist perfekt und beinhaltet einige Veränderungen.

Vom kommenden Jahr an zeigt nur noch das Erste den traditionsreichen Cup-Wettbewerb des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) im frei empfangbaren Fernsehen, weil das ZDF ausgestiegen ist. Zudem kaufte der Pay-TV-Sender Sky die Rechte für die Übertragung aller 63 Partien des Cupwettbewerbs.

Mehr als zehn Prozent beträgt das Minus bei den Pokal-Rechten nach Informationen der Nachrichtenagentur dpa. Rund 50 Millionen Euro kassiert der DFB derzeit noch jährlich und schüttet den Großteil der Einnahmen wieder an die Clubs aus. Von 2012/13 bis 2015/16 wird es weniger, auch wenn keiner der Beteiligten sich zu konkreten Zahlen äußern wollte.

„Zu Lizenzsummen haben wir in der Vergangenheit nichts gesagt, und dazu werden wir uns auch jetzt nicht äußern“, sagte DFB-Generalsekretär Wolfgang Niersbach nach der Vorstandssitzung des Ligaverbandes, der dem Paket zustimmte. „Über die finanzielle Ausgestaltung der Vereinbarung wurde Stillschweigen vereinbart“, hieß es bei der ARD.

„Im Sinne der Vereine ist uns wieder ein lukrativer Abschluss gelungen“, kommentierte Niersbach: „Wir haben jetzt alle TV-Verträge bis 2016 unter Dach und Fach, damit sind wir sehr zufrieden.“ Nach Abschluss des Pokalvertrages durch den DFB will die Deutsche Fußball Liga (DFL) die Bundesliga-Rechte noch vor Jahresende ausschreiben.

Mangelnde Konkurrenz führt zu den verminderten Einnahmen beim DFB-Pokal. Für die Rechte im Free-TV gab es nach der Absage des ZDF, das sich auf die Champions League konzentrieren will, nur ein akzeptables Angebot von der ARD. RTL hatte gar kein Angebot für den nationalen Cup-Wettbewerb abgegeben, die ProSiebenSat.1 Media AG hatte dem Vernehmen nach nur geringes Interesse gezeigt. Auch im Pay-TV-Bereich gab es mit Sky offensichtlich nur einen ernsthaften Interessenten.

Acht Live-Übertragungen umfasst das neue Rechtepaket der ARD sowie Zusammenfassungen. Das Erste zeigt in den ersten drei Runden je ein Spiel live, im Viertel- und Halbfinale je zwei Partien sowie das Endspiel in Berlin. Zu dem Paket gehört außerdem das Pokal-Finale der Frauen.

„Es ist durch die neuen Abschlüsse gewährleistet, dass mit den TV-Partnern ARD und Sky der DFB-Pokal auch weiterhin optimal im Fernsehen zu verfolgen ist, zumal auch die dritten Programme der ARD und der Hörfunk eingebunden sind“, sagte DFB-Präsident Theo Zwanziger in einer Pressemitteilung. Verlängert wurde zudem der Kontrakt mit der Agentur Infront über die zentrale Vermarktung der Bandenwerbung.

Das größte TV-Paket hat Sky erworben. Der Bezahlsender darf alle Spiele über die Übertragungswege Kabel, Satellit, IPTV, Internet und Mobil ausstrahlen. „Darüber sind wir sehr glücklich“, sagte Sky-Vorstandsmitglied Carsten Schmidt. Deutschland ist das einzige Land, in dem seit 2008 alle Pokalspiele live zu sehen sind.

Im Free-TV ist das Erste nun Monopolist. „Wir freuen uns sehr, dass wir unsere langjährige und bewährte Zusammenarbeit mit dem DFB auch beim DFB-Pokal fortsetzen können“, kommentierte Ulrich Wilhelm, der Sport-Intendant der ARD. „Mit ihren Dritten Programmen, dem Hörfunk und der damit verbundenen regionalen Verankerung ist die ARD prädestiniert, den Pokal in all seiner Breite abzubilden und den Vereinen aller Ligen eine perfekte mediale Bühne im Fernsehen, Internet und Radio zu schaffen.“ Der Vertragsabschluss steht unter dem Vorbehalt, dass noch die Aufsichtsgremien einiger ARD-Mitglieder zustimmen müssen.