Elfer-Krimi: Frankfurt siegt mit Glück in Magdeburg

Magdeburg (dpa) - Erleichterung und Ärger waren Trainer Niko Kovac deutlich anzumerken. Sein Verein Eintracht Frankfurt hatte mit Mühe und sehr viel Glück das drohende Aus in der 1. Runde des DFB-Pokals abgewendet - und sich beim Drittligisten 1. FC Magdeburg mit 4:3 im Elfmeterschießen durchgesetzt.

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„Außer dem ersten Tor und den Elfmetern kann ich nichts hervorheben“, sagte der Coach der Eintracht und fügte leicht säuerlich hinzu: „Wir sind zwar weiter, waren aber die schlechtere Mannschaft.“

Dem famosen Torwart Lukas Hradecky war es zu verdanken, dass die Hessen die zweite Pokalrunde erreichten. Der Schlussmann hielt nicht nur zwei Schüsse der Magdeburger im Elfmeterschießen, sondern machte zuvor schon einige gute FCM-Chancen zunichte. „Ich hatte bei Lukas ein gutes Gefühl“, sagte Sportvorstand Fredi Bobic. „Er hat schon vorher klasse gehalten.“

Nach 120 Minuten hatte es 1:1 (1:1, 0:1) gestanden. Frankfurts Neuzugang Guillermo Varela verwandelte schließlich den entscheidenden Elfmeter. Der andere Neuling Branimir Hrgota hatte den viermaligen Cupsieger in einer zerfahrenen und von Zuschauerausschreitungen überschatteten Partie mit 1:0 in Führung gebracht (7. Minute). Nico Hammann (86.) glich vor 24 605 Zuschauern in der ausverkauften Magdeburger Arena aus.

Sechs Tage vor dem Bundesligastart gegen den FC Schalke 04 zeigte die Eintracht eine spielerisch enttäuschende Leistung. Neuzugang Michael Hector musste zudem in der Verlängerung mit Gelb-Rot vom Feld (100.). Magdeburg zeigte eine gute Leistung, vergab aber zu viele Chancen.

Die Frankfurter, bei denen Kovac von den acht Neuzugängen das Quartett Guillermo Varela, Hector, Omar Mascarell und Hrgota in die Startelf beordert hatte, erwischten einen Start nach Wunsch. Der aus Mönchengladbach gekommene Schwede Hrgota nahm einen langen Ball von Hector perfekt an, ließ zwei Magdeburger aussteigen und vollendete gekonnt.

Hatten sich beide Teams bis dahin vorsichtig belauert, ging es nun zur Sache: Magdeburg antwortete mit einem Distanz-Kracher von Christopher Handke, den Hradecky mit Mühe parierte. Der Europapokal-Sieger von 1974 attackierte früh und brachte die unsichere Eintracht-Defensive mehrmals in Bedrängnis. Eine weitere zwingende Torchance gab es aber nicht.

Zu Beginn der zweiten Halbzeit musste die Begegnung unterbrochen werden, weil aus dem Frankfurter Block Leuchtraketen auf Zuschauerränge flogen. Die Polizei konnte die brenzlige Situation beruhigen. Nach gut zehn Minuten ging es weiter.

Die Unterbrechung tat dem Spiel überhaupt nicht gut. Gelungene Aktionen fanden kaum noch statt. Erst in der 71. Minute prüfte FCM-Spieler Nils Butzen den Keeper Hradecky aus der Distanz. Die Eintracht verwaltete den Vorsprung nur noch. Das rächte sich: In der 86. Minute traf Hammann zum 1:1 mit einem abgefälschten Freistoß. In der Nachspielzeit hätte SCM-Stürmer Christian Beck gar für das Pokal-Aus der Eintracht sorgen können, doch Hradecky konnte halten.