Favorit Augsburg mit Arbeitssieg in Münster: Callsen-Bracker traf
Münster (dpa) - Abwehrspieler Jan-Ingwer Callsen-Bracker hat den FC Augsburg vor einem peinlichen Aus im DFB-Pokal bewahrt. Ohne zu glänzen löste der Bundesliga-Vorletzte die Pflichtaufgabe beim Drittligisten Preußen Münster und schaffte durch das 1:0 (0:0) den Sprung in die dritte Pokal-Runde.
Der erstmals in der Startelf spielende 28-jährige Callsen-Bracker traf in der 69. Minute für den Favoriten und beendete damit die Träume der 16 269 Zuschauer im Preußenstadion von der ersten Achtelfinalteilnahme ihres Clubs seit 22 Jahren. Das Team von Trainer Pavel Dotchev konnte nicht an die Fußball-Gala beim 4:2-Erstrunden-Erfolg über Werder Bremen anknüpfen.
Auch nach der ersten Niederlage seit Anfang August, dem 1:2 beim Karlsruher SC und dem Verlust der Drittliga-Tabellenführung, hatte Dotchev seine Elf nicht verändert. Vor allem der angeschlagene Amerikaner Matthew Taylor, der Torschütze vom Dienst im Münsterland, hatte sich nach seinen Wadenproblemen wieder fit gemeldet. Doch der US-Boy blieb wirkungslos. Der junge Augsburger Coach Markus Weinzierl dagegen brachte nach der 0:2-Heimniederlage gegen den Hamburger SV in der Bundesliga mit Callsen-Bracker und Aristide Bancé zwei neue Spieler.
Und er lag damit goldrichtig, das Duo war der Sieg-Garant. Bancé spielte den Ball quer zu dem mutig nach vorne gestürmten Callsen-Bracker, der durch die Beine von Fabian Hergesell ins Tor traf. Die weiter ohne den verletzten Kapitän Paul Verhaegh spielenden Augsburger hatten mehr vom Spiel, zeigte aber auch in Münster, warum man mit bisher lediglich fünf Torerfolgen den schwächsten Bundesliga-Angriff besitzt. Trotzdem war der Pflichtsieg nicht unverdient.
Taylor, der Dreifach-Torschütze beim Erfolg über Werder hätte das ändern können. Der US-Boy tauchte in der 16. Minute alleine vor FC-Keeper Simon Jentzsch auf, hob das Leder aber über das Tor. Wer weiß, wie das Spiel dann ausgegangen wäre. Der Preußen-Sieg über Bremen nach zweimaligem Rückstand hatte den Augsburger viel Respekt eingeflößt. Die Gäste waren auch nach dem Wechsel darauf bedacht, das Risiko zu minimieren. Von einem Zwei-Klassen-Unterschied war nichts zu erkennen.