Favorit Fürth locker weiter - Neuer ETV chancenlos

Hamburg (dpa) - Die SpVgg. Greuther Fürth hat sich keine Blöße gegeben und ist locker in die 2. DFB-Pokalrunde spaziert. Gegen die „Grünschnäbel“ des Hamburger Sechstligisten Eimsbütteler TV behielten die haushoch favorisierten Kleeblätter souverän 10:0 (3:0) die Oberhand.

Der nach dem fast geschlossenen Austritt seiner beiden Herren-Teams mit der A-Jugend angetretene Hamburger Sechstligist war zum Schluss stehend k.o. und musste sich dem hohen Favoriten geschlagen geben.

Dank ihres viel beklatschten Einsatzwillens verhinderten die wackeren Youngster aber immerhin die befürchtete Rekord-Pleite im nationalen Cup-Wettbewerb. Die Negativ-Bestmarke hält weiterhin der VfB Knielingen, der 1941 den Stuttgarter Kickers 0:17 unterlegen war.

Zweitliga-Spitzenclub Fürth hingegen gab sich keine Blöße und zog locker in die 2. Runde ein. Vor 2086 Zuschauern war vor allem der vierfache Torschütze Sercan Sararer (19./25./76./85. Minute) nicht zu kontrollieren. Sebastian Tyrala (54./70.), Bernd Nehrig (66., Foulelfmeter), Mergim Mavraj (17.) Christopher Nöthe (80.) und Christian Rahn (88.) steuerten die weiteren Treffer bei.

„Ich bin andauernd auf dieses 0:17 angesprochen worden und konnte nicht einschätzen, ob dieses Ergebnis drohen könnte. Auf jeden Fall bin ich mit meinen Jungs zufrieden, sie haben alles gegeben“, sagte ETV-Coach Harald Wenzing. Sein Fürther Kollege Mike Büskens meinte nach der erledigten Pflicht gönnerhaft: „Ich sage das nicht oft, aber heute wäre ich auch bei einem Tor weniger zufrieden gewesen.“

Im Stadion Hoheluft des ETV-Nachbarn SC Victoria Hamburg sahen die Fans, die nach dem vorangegangenen Prämienstreit und der daraus resultierenden „Fahnenflucht“ fast aller Landespokal-Sieger nicht so zahlreich wie erhofft erschienen waren, eine einseitige Begegnung. Bereits nach 25 Minuten lagen die unerfahrenen Youngster - 20 der 29 Akteure im Kader sind 17 oder 18 Jahre alt - hoffnungslos 0:3 hinten.

Auch im weiteren Spielverlauf wehrten sich die mit Applaus zur zweiten Hälfte begrüßten Nobodys so gut es ging gegen die Profis. Bei aufkommendem Nieselregen schwanden allerdings immer mehr die Kräfte, und die gnadenlos drauflos stürmenden Gäste bauten in ihrer lockeren Trainingseinheit den Vorsprung kontinuierlich aus.

Die Fürther können damit weitere vom Deutschen Fußball-Bund (DFB) garantierte 250 000 Euro aus Runde 2 einplanen und auf das große Los hoffen. Dem Breitensport-Club ETV, der nun rasch aus den Schlagzeilen verschwinden dürfte, bleibt als Trost die Rekordgage von 110 000 Euro. Aber auch die Erfahrung: Geld allein macht nicht glücklich.