Matchwinner Bellarabi Leverkusen gewinnt Pokal-Fight 4:2 gegen Werder Bremen

Leverkusen (dpa) - Bayer Leverkusen hat seinen Cup-Fluch gegen Werder Bremen gebrochen und steht nach dem 4:2 (2:2, 1:2)-Erfolg nach Verlängerung erstmals seit neun Jahren wieder im Halbfinale des DFB-Pokals.

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Karim Bellarabi (111. Minute) und Kai Havertz (118.) sorgten am Dienstag in der Verlängerung für den ersten Leverkusener Pokalsieg gegen Bremen im siebten Versuch. Alle vorherigen sechs Cup-Duelle hatte Bremen für sich entschieden. Max Kruse (4., Foulelfmeter) und Aron Johannsson (7.) hatten Werder vor 25 653 Zuschauern früh in Führung gebracht, Julian Brandt mit einem Doppelpack (31., 55.) für den Ausgleich gesorgt.

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„Wir sind sehr, sehr glücklich nach diesem Spiel“, sagte der überragende Brandt nach der Partie in der ARD. „Nach dem 2:2 hatten wir alle das Gefühl, dass da noch mehr geht.“ Bayer-Coach Heiko Herrlich war erleichtert und stolz zugleich. „Ich bin sehr, sehr glücklich. Wir waren nach dem 0:2 natürlich geschockt, aber unsere Mannschaft hat tolle Moral gezeigt. Das sind die schönsten Siege.“

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Die Bremer waren dagegen frustriert. „Natürlich sind wir sehr enttäuscht, weil wir sehr gut in die Partie gefunden haben. Es war ein packender Pokal-Fight, leider haben wir den Kürzeren gezogen“, sagte Bremens Kapitän Zlatko Junuzovic.

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Die Bremer hatten vor der Partie mit dem Mannschaftsbus im Stau gestanden und waren erst rund 50 Minuten vor dem Anpfiff in der BayArena angekommen. Dennoch waren die Gäste von Beginn an voll da und starteten furios. Schon in der dritten Minute ging Werder in Führung. Leverkusens Nationalspieler Jonathan Tah stieg im Strafraum zu ungestüm gegen Kruse ein, der Bremer Stürmer verwandelte den fälligen Strafstoß sicher zum 1:0.

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Praktisch im Gegenzug wären die Hausherren fast zum Ausgleich gekommen. Einen Aufsetzer von Leon Bailey parierte Bremens Torwart Jiri Pavlenka aber spektakulär. Stattdessen baute Werder den Vorsprung wenig später aus. Johannsson nutzte ein traumhaftes Zuspiel des starken Kruse zum 2:0. Bayers Sportvorstand Rudi Völler verfolgte die völlig orientierungslose Anfangsphase seines Teams mit versteinerter Miene auf der Tribüne.

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Johannsson hatte bei den Bremern den Vorzug vor Ishak Belfodil erhalten. Zudem begannen Florian Kainz für Neuzugang Milot Rashica und Kapitän Zlatko Junuzovic für Jerome Gondorf. Werder-Coach Florian Kohfeldt hatte seine Mannschaft also recht offensiv aufgestellt. Eine Marschroute, mit der der Tabellenzweite aus Leverkusen anfangs gar nicht zurechtkam.

Erst nach einer halben Stunde fing sich die Bayer-Elf und zeigte endlich einige gefällige Aktionen. Eine davon schloss der gebürtige Bremer Brandt nach etwas mehr als einer halben Stunde zum 1:2 ab. Werder verlor nun für ein paar Minuten die Kontrolle über das Spiel, meldete sich aber noch vor der Pause wieder zurück. Doch Bayer-Torwart Bernd Leno parierte zwei Mal stark gegen Kainz.

„Das war ein perfekter Start für uns. Die Jungs haben fast alles richtig gemacht“, sagte Bremens Aufsichtsratsboss Marco Bode in der Halbzeit im Pay-TV-Sender Sky. „Aber es ist erst Halbzeit“, warnte der frühere Nationalspieler.

Und die Sorgen von Bode erwiesen sich bereits zehn Minuten nach dem Seitenwechsel als berechtigt. Mit einem Traumtor aus gut 18 Minuten schaffte Brandt den Ausgleich - das begeisterende Pokalspiel wurde nun endgültig zu einem packenden Cup-Fight. Leverkusen riss die Partie nun an sich, verpasste es aber, in der regulären Spielzeit für die Entscheidung zu sorgen.

In der Verlängerung zirkelte Bailey einen Freistoß an den Pfosten (102.), die Begegnung wurde nun immer hektischer. Nach einer Rudelbildung sahen Leverkusens Kohr und Bailey die Gelbe Karte. Dann schlugen Bellarabi und Havertz zu.