DFB-Pokal-Viertelfinale Leverkusen zieht am Elfmeterpunkt den Kürzeren
Der FC Bayern gewinnt 5:3 und zieht ins Halbfinale des DFB-Pokals ein.
Leverkusen. Thomas Müller, Robert Lewandowski. Xabi Alonso, Mario Götze und Thiago trafen vom Elfmeterpunkt, für Leverkusen scheiterte Josip Drmic, 5:3 gewannen die Bayern nach Elfmeterschießen in Leverkusen und sich den Einzug ins Halbfinale des DFB-Pokals. Drmic ließ sich kurz trösten und marschierte geradewegs in die Kabine. Es bleibt dabei: in den wirklich entscheidenden Spielen zieht Bayer Leverkusen dann doch meist den Kürzeren. Am Ende des Pokalabends demonstrierte der FC Bayern jene Abgeklärtheit, die ihm zuvor lange gefehlt hatte.
Es war Anfang 2014, als Leverkusens Trainer Roger Schmidt, damals noch in Diensten von Red Bull Salzburg, Bayern-Trainer Pep Guardiola nachhaltig beeindrucken konnte. 3:0 gewann Salzburg ein Testspiel gegen die Bayern mit Schmidt-Fußball, den Guardiola in dieser offensiv-aggressiven Ausrichtung bis dato selten erlebt hatte. Ein gutes Jahr später machte Schmidts Mannschaft, die nun Bayer Leverkusen heißt und zuletzt sieben von acht Pflichtspielen zu Null gewonnen hatte, im DFP-Pkalviertelfinale weiter, wo Salzburg seinerzeit aufgehört hatte.
Hoch stehen, aggressives Unterbinden des bayrischen Spielflusses, schnelles Spiel an die Spitze. Nur Letzteres wollte Leverkusen nicht so recht gelingen, eine hochkarätige Chance arbeiteten sich die Hausherren bei allem Engagement nicht heraus. Der FC Bayern, der auf Hochkaräter wie Bastian Schweinsteiger, Arjen Robben, David Alaba und Franck Ribéry verzichten musste, hatte deutlich mehr Ballbesitz, aber zunächst noch kein Konzept im Spiel nach vorn, wo Robert Lewandowski und Thomas Müller lange ohne Aktion blieben. Bis zur 40. Minute, als Müller freistehend an Leverkusens Torwart Bernd Leno scheiterte — die beste und einzige wirklich gute Torchance vor der Pause, in der die Bayern mit Dreierkette agierten. Und jene Abwehrformation auch nicht umstellten, als Mehdi Benatia für Sebastian Rode nach 34 Minuten den Platz verließ — Xabi Alonso rückte für ihn ein.
30.210 Zuschauer in der ausverkauften Leverkusener Arena kamen nach der Pause voll auf ihre Kosten, als aus einem guten Spiel ein packender Pokalfight wurde: Jetzt suchten beide Spitzenmannschaften den konsequenten Weg zum Tor, Zeit für starke Torhüter: Nachdem Lewandowskis Kopfballtreffer wegen eines zweifelhaften Körpereinsatzes abgepfiffen worden war, scheiterte Leverkusens Karim Bellarabi an Nationaltorwart Manuel Neuer. Auf der Gegenseite reagierte der starke Leno blitzschnell gegen den polnischen Bayern-Torjäger. Und als der für Philipp Lahm eingewechselte Thiago in der 90. Minute Rot nach einem schlimmen Foul an Kießling hätte sehen müssen, aber nur Gelb erntete, kochte die Stimmung über. Und doch: Auch nach 90 Minuten war kein Tor gefallen, Verlängerung, Nervenspiel.
Die besten, aber vergebenen Chancen für Mario Götze, der am leeren Tor vorbeischoss, Juan Bernat und Julian Brandt auf der anderen Seite beendeten 120 Minuten - und führten ins Elfmeterschießen.