Notizen zum 68. DFB-Pokalfinale
HISTORISCH I: Das Duell zwischen Duisburg und Schalke ist das 68. DFB-Pokalfinale. Auch an der Premiere waren die Gelsenkirchener beteiligt: Am 8. Dezember 1935 unterlagen sie dem 1. FC Nürnberg im Düsseldorfer Rheinstadion mit 0:2.
Von 1944 bis 1952 gab es wegen des 2. Weltkriegs und seiner Folgen keine Endspiele. Das erste nach dem Krieg bestritten am 1. Mai 1953, erneut in Düsseldorf, Rot-Weiss Essen und Alemannia Aachen (2:1).
HISTORISCH II: Schalke stand bislang elfmal in einem Cup-Finale und gewann den „Pott“ 1937 (2:1 gegen Fortuna Düsseldorf), 1972 (5:0 gegen den 1. FC Kaiserslautern), 2001 (2:0 gegen den 1. FC Union Berlin) und 2002 (4:2 gegen Bayer Leverkusen). Für den MSV ist es die vierte Teilnahme nach 1966 (2:4 gegen Bayern München), 1975 (0:1 gegen Eintracht Frankfurt) und 1998 (1:2 gegen Bayern München).
KLASSENKAMPF: Zum 13. Mal seit Bundesliga-Gründung gibt es eine Auseinandersetzung zweier Vereine, die nicht der gleichen Liga angehören. Sollte der MSV Duisburg gegen die Schalker gewinnen, wäre der Zweitligist nach den Offenbacher Kickers (2:1 gegen den 1. FC Köln/1970) und Hannover 96 (4:3 im Elfmeterschießen gegen Borussia Mönchengladbach/1992) erst der dritte „Underdog“, der einen höherklassigen Konkurrenten bezwingt.
BITTER: Im DFB-Pokal standen sich die Reviernachbarn aus Duisburg und Gelsenkirchen erst einmal gegenüber - mit einem bitteren Resultat für die „Königsblauen“: Am 19. Februar 1966 gab es im Wedau-Stadion im Achtelfinale ein 6:0 für die Meidericher, die von Hermann Eppenhoff betreut wurden. Der Lauf, den der MSV damals mit Spielern wie „Pille“ Gecks, Heinz van Haaren, „Eia“ Krämer oder Carl-Heinz Rühl hatte, wurde erst im Finale von Bayern München gestoppt.
MODISCH: Die Schalker werden sich im Olympiastadion modisch hochaktuell präsentieren. Den Fans präsentieren sich die Spieler von Trainer Ralf Rangnick erstmals im neuen Zweit-Outfit mit einem sogenannten ultrabeautyfarbenen Trikot, dunkelblauer Hose und dunkelblauen Stutzen.
STARK-PREMIERE: Für Schiedsrichter Wolfgang Stark ist das Duell Duisburg - Schalke ein erstmaliges Ereignis: Noch nie pfiff der Referee aus Ergolding ein DFB-Pokalfinale. In der Gesamtbilanz dieses Wettbewerbs ist es Starks 16. Einsatz.
TROPHÄE: Viele bezeichnen ihn ein wenig despektierlich als „Pott“ - den DFB-Pokal. Dabei ist das Objekt der Begierde ein durchaus wertvolles: Der aktuelle materielle Wert wird auf rund 100 000 Euro geschätzt. Die wichtigsten Fakten: 12,5 Pfund schwer, bestehend aus feuer-vergoldetem Sterlingsilber, dekoriert mit zwölf Turmalinen, zwölf Bergkristallen und 18 Nephriten. Auf dem Sockel werden die Namen der siegreichen Vereine eingraviert. Acht Liter Flüssigkeit - meistens Sekt nach der Ehrung des Cup-Gewinners - passen hinein.
REKORDE: Mit 15 Siegen in 17 Endspielen sind die Münchner Bayern erfolgreichste Mannschaft. Werder Bremen (6/10) folgt mit gehörigem Abstand als Zweiter. Eintracht Frankfurt, der 1. FC Nürnberg, der 1. FC Köln und Schalke kommen jeweils auf vier Cup-Gewinne. Das „Double“ aus Meisterschaft und DFB-Pokalsieg gelang nur Bayern München (1969, 1986, 2000, 2003, 2005, 2006, 2008, 2010) sowie Schalke 04 (1937), dem 1. FC Köln (1978) und Werder Bremen (2004).