DFB-Pokal Nürnberg hofft auf „Riesenspiel“ - VfL muss Reaktion zeigen
Nürnberg (dpa) - Mit riesiger Lust will der 1. FC Nürnberg nach sieben Jahren wieder ins DFB-Pokal-Viertelfinale einziehen und dem VfL Wolfsburg das Weihnachtsfest so richtig vermiesen.
Nicht zuletzt nach der Blamage des niedersächsischen Bundesligisten in Köln kann sich der fränkische Zweitligadritte Hoffnungen auf eine Überraschung machen. „Die Spieler werden sich reinschmeißen, jeder ist willens, ein Riesenspiel zu liefern“, kündigte „Club“-Trainer Michael Köllner vor dem Achtelfinale am Dienstag (20.45 Uhr) in der heimischen Arena an.
Der Coach des mutigen Aufstiegsanwärters wollte die Niederlage der Wolfsburger bei den zuvor sieglosen Kölnern aber nicht überbewerten. „Das war für den VfL ein undankbares Spiel. Ich messe dem Spiel relativ wenig Bedeutung bei, solche Spiele passieren“, urteilte Köllner. „Das Pokalspiel ist ein ganz anderes Spiel.“
Letztmals standen die Nürnberger in der Saison 2010/11 in der Runde der besten acht Teams, ehe sich Schalke als zu hohe Hürde erwies. Wolfsburg hat an die Dienstreisen nach Franken in den vergangenen Jahren jedoch keine besonders guten Erinnerungen. In 14 Pflichtspielen in Nürnberg gelangen dem VfL nur zwei Siege.
Für die Vorstellung in Köln forderte VfL-Coach Martin Schmidt nun Wiedergutmachung. „Nach einer Niederlage muss eine Reaktion kommen. Wir müssen zeigen, dass wir es um einiges besser können“, sagte er. Sein Team wolle zeigen, dass es „bereit für den Kampf“ sei.
Schmidt holt wahrscheinlich Mittelfeldspieler Maximilian Arnold, der in Köln wegen Übelkeit gefehlt hatte, ins Team zurück. Der Einsatz der angeschlagenen Innenverteidiger Felix Uduokhai und Anthony Brooks dürfte sich dagegen erst kurzfristig entscheiden. „Da wird es sehr, sehr knapp“, sagte der ebenfalls erkältete Schmidt.
Mit klassenhöheren Teams tut sich der FCN schwer. Vor mehr als 21 Jahren schaltete der neunmalige deutsche Meister im Pokal letztmals den Favoriten aus. Noch als Regionalligist bezwang der „Club“ im August 1996 den damaligen Zweitligisten FSV Mainz.
„Im Pokal hat man immer das Gefühl, es könnte eine Überraschung geben, andererseits muss man diese Dinge schon realistisch betrachten“, erklärte Köllner vor dem Millionenspiel, das dem Sieger sicher 1,273 Millionen Euro einbringt. „Wenn man die Kader der beiden Mannschaften vergleicht, ist eigentlich klar, wer das Spiel gewinnt. Nichtsdestotrotz haben wir uns das Spiel verdient und natürlich auch Lust darauf weiterzukommen. Es geht darum, dieses Bonusspiel zu genießen.“
Elfmeterschießen ließ Köllner, der bis auf die Langzeitverletzten keine personellen Probleme hat, nicht extra trainieren. „Ich hoffe, dass wir das früher lösen können“, sagte der 47-Jährige, „dann sind wir eher zuhause.“ Länger als 90 Minuten muss das K.o.-Duell auch für Schmidt nicht dauern. Eigentlich sei es ihm aber egal, räumte er ein. „Der Sieg steht im Vordergrund.“