Aufregung beim BVB Trainingsstreik von Dembélé wird sanktioniert
Dortmund (dpa) - Ousmane Dembélé will im Poker um seinen Transfer von Borussia Dortmund zum FC Barcelona mit einem Streik Fakten schaffen. Zur Verwunderung der BVB-Führung fehlte der vom spanischen Renommierclub umworbene Ausnahmekönner am Donnerstag unentschuldigt beim Training.
Auf eine schnelle Einwilligung der BVB-Spitze kann er jedoch nicht hoffen. Stattdessen reagierte der Bundesligist mit Härte. „Ousmane Dembélé hat sich offenbar bewusst zu diesem Schritt entschieden. Diese Fehlverhalten werden wir selbstverständlich sanktionieren“, sagte Sportdirektor Michael Zorc.
Nach Rücksprache mit Trainer Peter Bosz wurde Dembélé kurzerhand bis nach dem Pokalspiel am Samstag beim Sechstligisten 1. FC Rieslasingen-Arlen „vom Trainings- und Spielbetrieb suspendiert“. Laut BVB-Mitteilung hält sich Dembélé entgegen anders lautender Medienberichte nicht bereits in Barcelona, sondern weiter in Dortmund auf.
Nur wenige Minuten nach dem Statement des niederländischen Fußball-Lehrers Bosz, nichts über den Verbleib von Dembélé zu wissen, hatte die französischen Sportzeitung „L'Equipe“ über eine unmittelbar bevorstehende Unterschrift des 20-Jährigen beim spanischen Renommierclub berichtet.
Auf den neuerlichen Medienhype um Dembélé reagierte der börsennotierte BVB mit einer Ad-hoc-Mitteilung. Darin wurden Verhandlungen mit den Katalanen bestätigt: „In diesem Gespräch haben die Vertreter des FC Barcelona ein Angebot unterbreitet, welches nicht dem außerordentlichen fußballerischen und sonstigen Stellenwert des Spielers und auch nicht der derzeitigen Marktsituation des europäischen Transfermarktes entsprach. Dieses Angebot hat der BVB abgelehnt.“
Ein baldiger Wechsel sei damit nicht zu erwarten: „Da bis zum heutigen Tag kein anderslautendes Angebot des FC Barcelona vorliegt, ist derzeit mit einem Transfer des Spielers zum FC Barcelona nicht zu rechnen und dieser folgerichtig aktuell nicht überwiegend wahrscheinlich.“
Mutmaßlich will der BVB 150 Millionen Euro für den vertraglich bis 2021 gebundenen Dembélé. Die französische Zeitung „Le Parisien“ berichtete von einer Ablösesumme von 130 Millionen Euro.
Dembélé war im Vorjahr für rund 15 Millionen Euro von Stade Rennes zum BVB gekommen. In Barcelona soll er den brasilianischen Nationalspieler Neymar ersetzen, der für die Rekordsumme von 222 Millionen Euro zu Paris Saint-Germain gewechselt war.
Bei einem Transfer müsste der BVB offenbar einen beachtlichen Prozentsatz der möglichen dreistelligen Millionen-Einnahme für Dembélé an dessen vorherigen Verein Rennes abgeben. Nach Informationen französischer Medien beliefe sich die Summe auf bis zu 30 Millionen Euro.