Wolfsburg fehlt Tor zur „Weltklasse“
Dortmund (dpa) - Klaus Allofs schüttelte ungläubig den Kopf, die Profis des VfL Wolfsburg trauerten den verpassten Chancen nach.
Die tiefe Enttäuschung über das zweite Halbfinal-Aus im DFB-Pokal binnen eines Jahres überlagerte den Stolz auf eine tolle Leistung und die Zufriedenheit über den rasanten sportlichen Aufwärtstrend. „So eine tolle Vorstellung, und am Ende steht man als Verlierer da. Schlimmer geht es nicht“, sagte Stürmer Ivica Olic nach dem 0:2 bei Borussia Dortmund. Keeper Max Grün ergänzte: „Es ist kaum zu begreifen, dass man eine solche Chance hat liegen lassen. Wenn man unser Spiel nach vorne sieht, hätte es auch 4:2 für uns ausgehen können.“
Damit war die Geschichte der Niedersachsen in wenigen Worten beschrieben: Ein gutes Dutzend bester Chancen ließ die Mannschaft von Trainer Dieter Hecking vor 80 200 Zuschauern liegen. Gepaart mit dem Pech zweier Aluminiumtreffer durch Junior Malanda, der später mit einem Innenbandanriss im Knie und einer Kreuzband-Zerrung vom Platz musste und sechs bis acht Wochen ausfallen wird, sowie Luiz Gustavo. „Das ist das einzige, was ich der Mannschaft vorwerfen kann. Sie hat überragend gespielt, aber keine Tore geschossen“, erklärte Hecking
Manager Allofs stellte dennoch die Leistung in den Vordergrund. „Natürlich können wir das Spiel auseinandernehmen und sagen: Wir dürfen die Dortmunder nicht so zum Abschluss kommen lassen und müssen unsere Chancen nutzen“, sagte der Europameister von 1980 zu den Gegentoren von Henrich Mchitarjan (12. Minute) und Robert Lewandowski (43.). Das aber seien die bekannten kleinen Dinge, die auf diesem Niveau den Unterschied ausmachen. Allofs: „Wenn das alles dazugekommen wäre, wäre das eine Weltklasseleistung gewesen.“
Die Verantwortlichen blickten aber voraus. Die Talsohle nach der Meisterschaft 2009 ist durchschritten, das Aufarbeiten der Fehlinvestitionen oder die missglückte Rückkehr von Meistermacher Felix Magath scheinen abgeschlossen. Es geht bergauf beim VfL: In den letzten vier Saisonspielen, beginnend mit dem Auftritt beim Hamburger SV, sollen Rang vier und die Qualifikation für die Champions League realisiert werden. „Das ist nicht so schwer. Die Mannschaft weiß, dass sie dicht dran ist“, sagte Allofs.
Einige Spieler kämpften am Dienstagabend tapfer ein wenig gegen die Enttäuschung an, wie 2013 von Bayern München bildlich vor den Toren Berlins gestoppt worden zu sein. „Nächstes Jahr bekommen wir ein schönes Heimlos, und dann ziehen wir ins Finale ein“, sagte Abwehrspieler Marcel Schäfer.