Doch Chance für Weidenfeller im DFB-Tor?

Miami (dpa) - Joachim Löw hat ein Champions-League-Endspiel mit „zwei herausragenden Torhütern“ gesehen und die Tür für Borussia Dortmunds Schlussmann Roman Weidenfeller zur Nationalelf wieder ein Stück weit aufgemacht.

Mit solchen Leistungen, „die Roman Weidenfeller die letzten Jahre gezeigt hat, hätte er natürlich irgendwie ein Länderspiel verdient“, sagte der Bundestrainer.

Dennoch bleiben die Chancen wohl eher gering. „Wir haben da die vergangenen Jahre schon eine Strategie. Wir haben mit Manuel Neuer die unangefochtene Nummer eins. René Adler hat auch eine überragende Saison gespielt. Dahinter haben wir immer auf junge Torhüter gesetzt, die herangeführt worden sind“, ergänzte Löw. Marc André ter-Stegen (Gladbach/21) und Ron-Robert Zieler (Hannover/24) seien „auch mit sehr guten Qualitäten ausgestattet“, meinte Löw: „Da muss man sich schon überlegen, wie man die Nummer zwei oder drei besetzt, welches Alter diese Torhüter haben sollen.“

Zwei Meisterschaften und der Einzug ins Finale der europäischen Königsklasse mit Dortmund haben natürlich auch mit der gewachsenen Klasse von Weidenfeller zu tun. „Wir registrieren das schon, müssen aber die Konstellation berücksichtigen“, sagte Bundestorwartcoach Andreas Köpke in Miami. Weidenfeller (32) durfte für Deutschland bisher dreimal in der U 21 und einmal im sogenannten Team 2006 spielen, das vor der WM im eigenen Land Ergänzungsspieler ans A-Team heranführen sollte. Zu einem echten Einsatz im Adler-Trikot reichte es bisher nicht. „Als Roman Weidenfeller in der Vergangenheit den Fuß in der Tür hatte, hat er sich verletzt“, erinnerte sich Teammanager Oliver Bierhoff, betonte aber: „In zwei Jahren hat er nochmals einen Sprung gemacht.“