Evian. Endlich geht es in die Metropole. Da ist unsereins am liebsten. Und das nicht nur, weil die Dame des Herzens ihre erfolgreichsten Bücher über Paris schreibt. Endlich Paris, meine Nummer zwei hinter Sydney, knapp vor London und Stockholm. Aber ein lieber Kollege aus der Heimatredaktion gab mir letztens den Tipp, nicht immer meine persönlichen Befindlichkeiten zu thematisieren.

Recht hat er. Ich bin schließlich nur der Überbringer der Nachricht, nicht die Nachricht. Und deshalb bin ich nochmal zu unserem Pizzabäcker im Zentrum von Evian gelaufen. Nicht wegen einer weiteren Pizza, sondern wegen Gott und der Welt. Er wäre auch gerne in Paris geblieben, erzählt er, aber er hat sich irgendwann für die Provinz entschieden. Ruhe und Beschaulichkeit, vermutlich schätzt man das irgendwann einmal selbst. Von der Europameisterschaft merkt man am Genfer See nichts. Bis auf die Tatsache, dass der Weltmeister im „Ermitage“ sein Quartier aufgeschlagen hat.

Also, spricht der Pizzabäcker, „du befindest dich zwar nicht in Paris, aber du läufst durch die Perle des Genfer Sees“. Im Norden des Departements Haute-Savoie, Obersavoyen, im Vorgebirge der Alpen. Am Genfer See kommt irgendwie alles zusammen, was einen Germanen an Ferien denken lässt. Hinter dem Rathaus, der einstigen „Villa Lumière“, befindet sich die Talstation der Drahtseilbahn. Sie bringt die Kurgäste von den Thermalbädern am Gestade des Lac Léman kostenlos zurück in die Grand Hotels auf der Anhöhe.

Der „Daimler“, wie wir rund um Stuttgart sagen, Sponsor der „Mannschaft“, hat uns vor einer Woche in den Golfclub eingeladen. Im September startet dort das Damen Masters, das einzige Major-Turnier in Kontinentaleuropa. Nur damit Sie wissen, liebe Leserinnen und Leser, dass am Genfer See nicht nur mit großen Bällen gespielt wird.

Ich freue mich trotzdem tierisch auf Paris. Ich kann nicht anders.