Diskussion in Frankreich um Geste von Pogba

Marseille (dpa) - Eine angebliche abfällige Geste Richtung Tribüne von Paul Pogba sorgt in Frankreich für erhitzte Diskussionen in den Medien und sozialen Netzwerken.

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Selbst der Sport-Staatssekretär der Grande Nation wurde zu dem vermeintlichen Vorfall beim zweiten Gruppenspiel des Gastgeber-Teams bei der Fußball-Europameisterschaft befragt.

Der Sender beIn Sports hatte sich einem Bericht der Sportzeitung „L'Équipe“ zufolge entschieden, die entsprechenden Bilder vom Mittwochabend in Marseille nicht auszustrahlen. Pogba soll nach dem Tor zum 2:0-Endstand von Dimitri Payet in der sechsten Minute der Nachspielzeit gegen Albanien eine Hand in die Beuge des anderen Armes geschlagen haben - in Frankreich gilt dieser „bras d'honneur“ als vulgäre Beschimpfung.

Am Donnerstagnachmittag stellte der belgische Sender RTBF kurzzeitig die Sequenz auf seine Homepage. Eindeutig und zweifelsfrei ging daraus aber nicht hervor, ob es sich tatsächlich um die abfällige Geste handelte und - wenn ja -, wem sie gegolten haben könnte.

Vermutet wird von französischen Medien, dass die Aktion den Vertreten auf der Pressetribüne galt. Pogba war nach seinem schwachen Auftritt beim 2:1-Auftaktsieg gegen Rumänien scharf kritisiert worden. „Ich glaube, die Medien sind ein bisschen fixiert auf Paul“, hatte Auswahlkollege Moussa Sissoko am Montag bei einer Pressekonferenz in Clairefontaine gesagt.

Staatssekretär Thierry Braillard erklärte nun bei France Info, dass er selbst die Geste von Pogba nicht mitbekommen habe. Und man solle auch erstmal abwarten, bis man die Bilder davon gesehen habe. Generell seien Gesten wie diese aber zu verurteilen.