EM-Tagebuch Bonjour - Gute Vorzeichen!
Neun Reporter sind für unsere Zeitung bei der Fußball-EM in Frankreich unterwegs. Tag für Tag wird einer von ihnen sein Tagebuch öffnen.
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Gut, die erste Nachricht des Tages lässt Ernüchterung aufkommen: 1084 Autobahn-Kilometer zeigt das Navigationsgerät bis zum Basiscamp in Évian-les-Bains. Wieder eine Mission auf dem Planeten Balla-Balla. Abfahrt im Norden um 9 Uhr, geplante Ankunft in Frankreich um 20.08 Uhr. Fünf Wochen Fußball. Und nichts als Fußball.
Klar, dass bei Hannover die Erinnerung an den 17. November in den Sinn kommt. Länderspiel gegen die Niederlande. Abgesagt. Terrorwarnung. Man schluckt. Besser ist die Erinnerung an den 3. September in Frankfurt. 3:1 Sieg gegen Polen in der EM-Qualifikation. Das könnte mit Blick auf Paris passen.
Die Tour gen France läuft gut. Basel ist um 17 Uhr erreicht. Die Autobahn führt am St.Jakobs-Park vorbei. Eine grandiose Erinnerung, 3:2 im Halbfinale der EM 2008 gegen die Türkei, Tor durch Philipp Lahm in der 90. Minute. Nächste Station Bern. Abfahrt Wankdorf. Das war doch was?
„Aus dem Hintergrund müsste Rahn schießen — Rahn schießt- Tooooor. Tooooor, Tooooor“. Herbert Zimmermanns Reportage von 3:2 WM-Sieg 1954. Gibt es bessere Vorzeichen auf dem Weg in diese EM? Es folgen Lausanne und Montreux, nicht gerade die Fußball-Hochburgen, aber nett. Es geht schlechter. Ja, und dann ist um 20.30 Uhr das Epizentrum des deutschen Fußballs für die nächsten fünf Wochen erreicht.
Évian-les-Bains. 8675 Einwohner, ab sofort kommen 24 Fußballer und 100 Journalisten dazu. Ein französisches Kaff am Südufer des Genfer Sees. Ausgewählt von Team-Manager Oliver Bierhoff. Das Campo Bahia lässt grüßen. Immerhin geht es diesmal nicht mit einer Fähre zum deutschen Quartier. Beklagen kann sich keiner, für gute Getränke ist gesorgt. Schließlich ist der Ort deshalb berühmt: Evian. À votre santé. Mit Mineralwasser.