Superstar-Kandidaten von A wie Antoine bis Z wie Zlatan

Clairefontaine (dpa) - Sie sind fast alle da. Von A wie Antoine, Nachname Griezmann, bis Z wie Zlatan, Nachname Ibrahimovic. Selbst 90-Millionen-Euro-Mann Gareth Bale, dem ob seiner walisischen Herkunft ein Auftritt bei EM oder WM für ewig verwehrt zu bleiben schien, darf in Frankreich ran.

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Manche sind in die Jahre gekommen, wie eben auch Ibrahimovic oder Deutschlands Vorkämpfer und Kapitän Bastian Schweinsteiger. Andere rücken nach wie England Marcus Rashford. Kurzum: Die Liste der Stars, die ab Freitag auflaufen, ist lang. Das Zeug zum Superstar haben einige.

Es ist die Frage vor jedem Turnier: Wer wird es prägen? Einer alleine? Oder doch eine ganze Mannschaft? 2008 und 2012 wurde jeweils ein Spieler aus der überragenden spanischen Mannschaft zum Topspieler gewählt. Vor acht Jahren war es Xavi Hernández, vor vier Jahren Andrés Iniesta. Beide Male holten die Spanier den Titel. Xavi ist mit 36 Jahren nicht mehr dabei, Iniesta mit 32 aber noch immer.

34 Jahre alt ist Ibrahimovic. Für den womöglich künftigen Kollegen von Schweinsteiger bei Manchester United wohl die letzte EM mit seinen Schweden. Sein Charisma und seine Klasse sind unbestritten. Aber die Gruppenphase wird nicht einfach für die Schweden mit Belgien, in dessen Reihen Ex-Bundesliga-Profi Kevin De Bruyne sicher auch zu den Superstar-Kandidaten gerechnet werden kann, und Italien, das auf den schillernden, aber schwächelnden Mario Balotelli verzichtet. Bei den Iren dreht sich derweil alles um die rechtzeitige Genesung der Wade der 35 Jahre alten Ikone Robbie Keane.

Weltmeister Schweinsteiger ist 31, seit Monaten aber vor allem angeschlagen. Dafür ist Weltmeister-Kollege Mesut Özil topfit. Und er kann auf eine großartige Spielzeit in England zurückblicken und wurde von den Fans des Vizemeisters FC Arsenal sogar zum Spieler der Saison gewählt. Kann er nun der EM-Superstar in Frankreich werden? Oder vielleicht Toni Kroos von Real Madrid?

Zu den üblichen Verdächtigen gehört natürlich auch dessen Vereinskollege Cristiano Ronaldo. Der Portugiese ist wie Kroos mit dem Hochgefühl des Champions-League-Triumphs nach Frankreich gereist. Womöglich aber verderben einige Spieler mit schwer auszusprechenden Namen von einer kleinen Insel namens Island dem mehrmaligen Weltfußballer die Show. Deren Trainer Lars Lagerbäck stichelte jedenfalls schon: „Portugal hat einen der besten Spieler der Welt, aber er ist auch ein sehr talentierter Schauspieler.“

Zu einem der erfolgreichsten Stürmer der vergangenen Saison wurde Jamie Vardy von Englands Sensations-Meister Leicester City. 29 Jahre alt und vom FC Arsenal umworben. 24 Tore schoss er, nun will er auch für England bei der EM groß auftrumpfen. Ebenso wie der erst 18 Jahre alte Shootingstar Rashford.

Bei Gastgeber Frankreich dürfte Griezmann einer der Superstar-Kandidaten sein. Der FC Bayern musste dessen Qualitäten beim Champions-League-Aus gegen Atlético Madrid leidvoll erfahren. In seinem 28. Länderspiel an diesem Freitag im Stade de France von Saint-Denis zum EM-Auftakt gegen Rumänien will Griezmann gleich ein Zeichen setzen. Und so auch das Fehlen von Angriffs-Führer Karim Benzema und damit Frankreichs derzeit vermeintlich größtem Star wegen dessen Verwicklung in eine Erpressung vergessen machen.