EM-Tagebuch Bonjour - Könnte man auch machen...

Paris. Jetzt wird’s geil hier. Also geil im Sinne von superinteressant. Und lustig. Uns, den Herren der Schreibung, geht es nämlich an die Wäsche. Nach 17 Tagen in Frankreich sind die guten Klamotten aufgebraucht.

Das heißt entweder waschen — was sich in meinem sozialen Umfeld nicht aufdrängt. Waschanleitung auf sportjournalistisch: „Alles bei 40 Grad, da färbt nix, und leg ein Stück Seife mit in die Maschine.“ So weit, so unausgereift der Plan. Der Waschsalon unseres Hüttendorfes hat zudem nur dann geöffnet, wenn wir bei der Arbeit und aushäusig sind.

Zweite Möglichkeit: Die Notfall-Wäsche. Am Samstag glänzte ein Kollege mit einem T-Shirt von der EM 2004. „Das ist so gut wie neu, kann ich doch tragen!“ Immerhin räumte er ein, dass seine weißen Tennissocken in den Lederschuhen nicht direkt Haute Couture sind. Aber: Überall bricht sich der Sommer in frischen Farbkombinationen Bahn. Da hat ein pink T-Shirt eine Begegnung mit einer orangen Shorts, hier küsst ein gestreiftes Hemd die karierte Hose. Mein nagelneues Polo-Shirt von 2012 hat nur an den Stellen Löcher, die man nicht sieht. Also kaum. Wenn ich mich nicht bewege.

Ein Bild von der Situation im Bereich der Unterwäsche meiner Kollegen kann ich an dieser Stelle leider nicht zeichnen. Sorry.

Vielleicht gehen wir alle am freien Samstag mal gemeinsam in Evian shoppen. Nein! Spaß! So dreckig geht’s uns nun auch nicht.