Die deutsche Nationalmannschaft in der Einzelkritik

Basel (dpa) - Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft hat zwei Wochen vor der EM eine ernüchternde Testspielpleite erlitten. Die DFB-Elf kassierte beim 3:5 (1:2) in Basel die erste Niederlage in der Schweiz seit 71 Jahren.

Einzelkritik:

ter Stegen: Bitterer kann die Nationalelf-Karriere nicht starten: Fünf Gegentore bei der Premiere. Beim vierten patzte er selbst.

Höwedes: Kam gegen den brillanten Tore-Vorbereiter Barnetta nie in die Zweikämpfe. Versuchte wenigstens, nach vorne zu punkten.

Mertesacker: Wettkampf ist kein Training. Im ersten Spiel nach drei Monaten völlig indisponiert. Reagierte bei den Gegentoren schlecht.

Hummels: In der Spieleröffnung, in Zweikämpfen und im Stellungsspiel schwach. Sein erstes Länderspieltor konnte das nicht wettmachen.

Schmelzer: Der Dortmunder bekam keinen Zugriff auf die Schweizer. Stand oft schlecht, nach vorn ohne Wirkung. Löw muss grübeln.

Khedira: Sah die Partie wohl nur als lästige Pflichtaufgabe. Ohne Esprit, ohne Kraft. Durfte nach 45 Minuten in der Kabine bleiben.

Götze: Das Pendeln zwischen defensivem und offensivem Mittelfeld überforderte ihn. Ein Spiel zum Vergessen für den 19-Jährigen.

Schürrle: Wie viele Kollegen lange nicht zu sehen. Dann mit Zug zum Tor. Mit 6. Treffer im 13. Spiel belohnt. Ging insgesamt mit unter.

Özil: Der Spielmacher versuchte einiges, nicht viel gelang. Die wenigen Ideen fanden keinen Abnehmer. Wirkte genervt. Zur Pause raus.

Podolski: Jetzt wie Berti Vogts bei 96 Länderspielen! Das war für ihn das Beste. Spielte wie mit Bleischuhen. Ein einziger Schuss!

Klose: Der persönliche Kampf um die EM-Form wird knapp. Zu selten im Spiel, konnte sich nicht durchsetzen. Zu schwacher Schuss (49.).

Gündogan: Der Dortmunder brachte auch keine Organisation in die Mittelfeld-Zentrale. In den Zweikämpfen wenigstens bissig.

Reus: Kam nach der Pause, startete gleich mit einem Flankenlauf. Ein Lichtblick. Mutiger Weitschuss (57.) - dann sein Premierentor (64.).

Draxler: Debüt nach 62 Minuten: 52. Neuling unter Löw. Führte sich mit einer Schusschance ein. Der 18-Jährige belebte die Offensive.

Cacau: Durfte auch noch ein paar Minuten mitmachen. Rückt für Klose in die Angriffsspitze. Bewirken konnte er nichts mehr.

Lars Bender: Nach dem fünften Gegentor sollte er im defensiven Mittelfeld noch Schlimmeres verhindern.

Sven Bender: Der Dortmunder Double-Gewinner erlöste Höwedes erst beim Stand von 3:5 auf der rechten Verteidiger-Position.