Em 2016 Doppeltorschütze gesucht
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Bielefeld. Den vierten Weltmeistertitel hat die deutsche Mannschaft in Brasilien eingefahren, den vierten — imaginären — EM-Stern würde sie sich am 10. Juli gerne ans Jacket heften lassen von François Hollande. Dabei wird eine aus der an Mythen, Legenden und Wahrheiten reichen Geschichte der Europameisterschaften Anforderung deutlich: Deutschland braucht einen Doppeltorschützen.
Denn in jedem der drei bisher erfolgreich bestrittenen EM-Finales hat ein Deutscher jenes kleine Kunststückchen geschafft. 1972 war es — natürlich — Gerd Müller, der beim 3:0 über die Sowjetunion zweimal traf. Ihm assistierte allerdings noch Herbert Wimmer mit dem zwischenzeitlichen 2:0.
Solch Unterstützung hatten Müllers Nachfolger nicht mehr nötig. Kopfballungeheuer Horst Hrubesch überzeugte im EM-Finale 1980 gegen Belgien zunächst mit einem schicken Flachschuss von der Strafraumgrenze, ehe er kurz vor Schluss seinem Spitznamen gerecht wurde: 2:1 in Rom.
Oliver Bierhoff reduzierte das Doppeltorschützendasein im Finale von Wembley 1996 gar auf 26 Minuten. Beim 0:1-Rückstand in der 69. Minute gegen Tschechien eingewechselt, langte Bierhoff zunächst in der regulären Spielzeit, dann in der Verlängerung zu: 2:1. Ergo: ein Finale mit Happy End hat drei Tore, zwei davon erzielt von einem Menschen in weißen Stutzen, schwarzer Hose und weißem Trikot. Aber das ist wieder eine andere der vielen Geschichten deutscher EM-Erfolge.