Em 1972 Volle Fahrt in Richtung WM-Titel

1972: Trainer Helmut Schön macht aus der Not eine Tugend — und formt die Wembley-Elf

Der englische Torhüter Gordon Banks (r) kann den Schuss des deutschen Stürmers Gerd Müller (l) nicht parieren. Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft gewinnt am 29.04.1972 vor hunderttausend Zuschauern im Londoner Wembley-Stadion das Viertelfinalhinspiel der Europameisterschaft gegen England mit 3:1.

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Bielefeld (masi). Bis heute wird die von Trainer Helmut Schön geformte Mannschaft als beste DFB-Elf aller Zeiten bezeichnet. Schon in der Gruppenqualifikation gegen Polen, die Türkei und Albanien erlaubt sich das deutsche Team keine Niederlage, bevor während des Viertelfinales im Londoner Wembley-Stadion vor 100.000 Zuschauern der historische 3:1-Sieg gegen England folgt und die „Wembley-Elf“ geboren war.

Uli Hoeneß, Günter Netzer und Gerd Müller treffen damals gegen jenen Gegner, der die deutsche Mannschaft 1966 im WM-Finale den Titel gekostet hatte. Dabei war die Mannschaftsaufstellung eher ein Notbehelf Helmut Schöns: Wolfgang Overath, Berti Vogts und Wolfgang Weber waren verletzt, weitere Stammspieler von Schalke 04 gesperrt. Nachdem das Rückspiel gegen England 0:0 endet, folgt im Halbfinale Gastgeber Belgien als Gegner. Wieder trifft Gerd Müller — dieses Mal doppelt. Im Finale schlägt Deutschland die Sowjetunion mit 3:0, zwei der Tore steuert abermals Müller bei. Die damalige Final-Aufstellung: Sepp Maier — Horst-Dieter Höttges, Georg Schwarzenbeck, Franz Beckenbauer, Paul Breitner — Uli Hoeneß, Günter Netzer, Herbert Wimmer — Jupp Heynckes, Gerd Müller, Erwin Kremers. Keine Auswechslung, keine Gelbe Karte. Mit 11 Wettbewerbs- und vier Turniertoren wird Müller Torschützenkönig. Zwei Jahre später holt die Mannschaft den WM-Titel