„Fohlen“ bei der EM Gladbach-Spieler bei der EM: Bei der Schweiz überzeugt nur Yann Sommer
Special | Rom · Die Schweizer Nationalmannschaft steht nach der Niederlage gegen Italien vor dem EM-Aus. Von den Fohlen im Team konnte nur einer punkten.
0:3 gegen eine starke italienische Mannschaft verloren, drei Punkte Rückstand auf Überraschungsteam Wales und kaum Ideen im Spiel nach vorne. Die Ausgangssituation vor dem dritten Gruppenspiel gegen die Türkei könnte für die Schweizer Nationalmannschaft um Yann Sommer, Nico Elvedi, Brel Embolo und Denis Zakaria kaum schlechter sein.
Am Mittwochabend stand früh fest, in welche Richtung das Spiel laufen wird. Die Italiener machten vor 16.000 Zuschauern im heimischen Olympiastadion in Rom von Beginn an Druck. Die Schweizer Defensive um Gladbachs Innenverteidiger Nico Elvedi sah an einigen Aktionen nicht gut aus. Besonders der 1.63 Meter kleine quirlige Lorenzo Insigne vom SSC Neapel bereitete der Dreierkette gehörige Probleme. Folgerichtig kamen die Italiener auch zu einer Reihe von Chancen, die aber entweder von Borussias Schlussmann Yann Sommer vereitelt werden konnten oder knapp vorbeigingen. Nach einem starken Sololauf von Leonardo Spinazzola fehlten nur Zentimeter zur Führung für den viermalgen Weltmeister.
In der 19. Minute hatten die Schweizer großes Glück, nach einer Ecke köpfte Kapitän Giorgio Chiellieni das vermeintliche 1:0 für Italien. Videoassistent Bastian Dankert aus Deutschland hatte aber ein Handspiel gesehen, weshalb der Treffer zurückgenommen wurde. Granit Xhaka und Kevin Mbabu behinderten sich gegenseitig und hatten Glück, dass diese Slapstick-Aktion nicht zum Gegentreffer führte. In der 41. Minute half dann aber auch kein Glück mehr, als Manuel Locatelli einen herrlichen Konter unhaltbar für Yann Sommer zur verdienten Führung verwandelte. Dass die Schweizer zur Pause noch im Spiel waren, lag einzig an Yann Sommer, der gegen Circo Immobile und Lorenzo Insigne starke Paraden zeigte.
Auch in der zweiten Halbzeit lief das Spiel weitestgehend auf den Kasten des Schweizer Torhüters. Ein Fernschuss von Manuel Locatelli brachte in der 52. Minute die Vorentscheidung ehe Ciro Immobile kurz vor Abpfiff den 3:0 Endstand markierte. Insgesamt waren die Schweizer im Spiel nach vorne viel zu harmlos. Haris Seferović und Gladbach-Stürmer Brel Embolo waren über weite Strecken komplett abgemeldet. Der ehemalige Borussenspieler Granit Xhaka konnte keine Akzente setzen. Auch seine physische Stärke kam nicht zur Geltung.
Im letzten Spiel am Sonntag gegen die Türkei geht es um die letzte Chance, doch noch das Achtelfinale zu erreichen. Die Türken haben durch die Niederlage gegen Wales mit 0 Punkten zwar immer noch eine theoretische Chance auf die KO-Runde, konnten gegen Wales aber nicht überzeugen.