EM-Eröffnungsspiele und ihre Folgen: Selten ein gutes Omen

Saint Denis (dpa) - Statistisch gesehen dürfen sich Frankreich und Rumänien kaum noch Hoffnungen auf eine Finalteilnahme bei der EM machen - denn für die Teams der Eröffnungspartie endete das Turnier nur sehr selten erst mit dem Endspiel.

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In den bislang 14 Europameisterschaften seit 1960 schafften es nur vier an der Eröffnungspartie beteiligte Mannschaften ins Finale, drei davon gewannen den Pokal. Allerdings: 2004 kamen sowohl Griechenland wie auch Gastgeber Portugal ins Endspiel von Porto - mit dem bekannten Ausgang zugunsten von Otto Rehagels Defensivkünstlern. dpa listet einige interessante Eröffnungs-Konstellationen auf.

FRANKREICH - JUGOSLAWIEN 4:5 - 6. Juli 1960

Die erste EM-Endrunde war mit den großen Turnieren von heute nicht zu vergleichen. Lediglich die besten vier Mannschaften kamen für die verbleibenden Partien ins Gastgeberland Frankreich - das noch heute torreichste Spiel einer EM-Endrunde war deswegen nicht nur Auftaktspiel, sondern zugleich bereits eines der beiden Halbfinals. Den Titel holte sich am Ende die Sowjetunion. Es sollte der einzige bleiben, auch Russland gewann bislang nie bei einem großen Turnier.

SPANIEN - UNGARN 2:1 n.V. - 17. Juni 1964

Als erster Gastgeber der EM-Historie holten die Spanier 1964 nicht nur den Sieg in der Eröffnungspartie, sondern im Finale gegen den Titelverteidiger aus der Sowjetunion auch den Pokal. Wie schon bei der ersten Auflage vier Jahre zuvor kam nur das Quartett der Besten auf die iberische Halbinsel. Für Spanien war es 54 Jahre lang der einzige große Titel - bis 2008 Jogis Jungs im Finale unterlagen und die spanische Vormachtstellung im Weltfußball begann.

DEUTSCHLAND - TSCHECHOSLOWAKEI 1:0 - 11. Juni 1980

Erstmals gab es ein Eröffnungsspiel, das mit den Partie am Freitag zu vergleichen ist. Acht Mannschaften waren für die Endrunde in Italien qualifiziert. Die beiden Gruppensieger durften ins Finale, Deutschland legte mit dem Auftaktsieg gegen die Tschechoslowakei direkt im ersten Spiel den Grundstein für den späteren Titelgewinn.

DEUTSCHLAND - ITALIEN 1:1 - 10. Juni 1988

In Düsseldorf gab es für Deutschland nach einem Rückstand nur ein 1:1 gegen Italien. Fürs Halbfinale reichten die am Ende fünf Punkte für beide Mannschaften dennoch - dort kam es bei Auswärtsspielatmosphäre in Hamburg zum bitteren 1:2 gegen den ungeliebten Nachbarn aus den Niederlanden. Das Team um Marco van Basten holte vier Tage später in München den bislang einzigen Titel in der Geschichte des Landes.

GRIECHENLAND - PORTUGAL 2:1 - 12. Juni 2004

Das bislang einzige Eröffnungsspiel einer Fußball-EM, in dem beide Finalteilnehmer vertreten waren. Beide Male zogen die Gastgeber aus Portugal um ihre Stars Luis Figo und Cristiano Ronaldo den kürzeren. Nach dem überaschenden 1:2 zum Auftakt gab es in Porto ein geradezu sensationelles 0:1 gegen Otto Rehagels Griechen. Die Erinnerungen der DFB-Elf an das Turnier sind ohne einen einzigen Sieg ziemlich mies.

Die Eröffnungsspiele im Überblick:

0:0 n.V./Italien

Sieger durch Münzwurf