Fan-Fehlverhalten: Russischem Verband droht Strafe

Warschau (dpa) - Dem russischen Fußball-Verband droht wegen des schlechten Benehmens einiger Fans bei der EM eine Strafe durch die UEFA.

Der Kontroll- und Disziplinarausschuss der Europäischen Fußball-Union will sich am Mittwoch mit dem Fehlverhalten der russischen Anhänger beschäftigen, die beim Auftaktspiel gegen Tschechien (4:1) in Breslau Feuerwerkskörper auf das Feld geworfen hatten. In dem am Samstag von der UEFA eröffneten Verfahren sind auch beleidigende Spruchbänder russischer Fans ein Thema.

Zudem werde ein rassistischer Vorfall, den die Organisation Football Against Racism in Europe (FARE) gemeldet hatte, untersucht. Der tschechische Nationalspieler Theodor Gebre Selassie war während der Partie am Freitagabend von russischen Anhängern mit rassistischen Rufen beleidigt worden. „Das war nichts besonderes, ich habe schon wesentlich bedauerlichere Vorfälle erlebt“, sagte der Fußballer mit äthiopischen Wurzeln laut polnischen Medien nach dem Training der Tschechen in Breslau. „Ich sehe keinen Grund, darüber zu diskutieren. Ich plane auch keine offizielle Klage wegen des Verhaltens russischer Fans.“

Wegen der Verfehlungen rechnet der russische Fußballverband mit einer Geldstrafe von 10 000 Euro. Einige Fans hätten sich „unwürdig“ verhalten, hieß es in einer Mitteilung. Er habe die Vorfälle mit Fanvertretern diskutiert, sagte Verbandschef Sergej Fursenko. „Ich denke, dass künftig alles glatt laufen wird.“ Der Verband forderte die Anhänger zu gutem Benehmen auf. „Denkt daran, dass Ihr Euer Land repräsentiert. Respektiert Euch, Eure Heimat und Eure Mannschaft!“

Außerdem untersucht die UEFA einen Vorfall nach der Partie. Dabei hatten etwa 30 betrunkene russische Fans mehrere Ordner attackiert. Vier Ordner waren dabei verletzt worden. Nach Angaben eines Sprechers des polnischen Organisationskomitees mussten sie medizinisch behandelt werden. Sie konnten danach aber umgehend wieder aus dem Krankenhaus entlassen werden. Die polnischen Behörden kümmerten sich um den Fall, sagte Fursenko.

Einem Polizeisprecher zufolge kam es zudem in der Breslauer Innenstadt zu einem Streit zwischen betrunkenen Russland-Fans. Einer von ihnen musste im Krankenhaus behandelt werden.