Frankreichs Weg: Problemstart, Systemsuche, Gala-Auftritt
Marseille (dpa) - Den Einzug ins Halbfinale schaffte Frankreichs Fußball-Nationalmannschaft locker. Mit einem souveränen 5:2 gegen Island kürte sich die Équipe tricolore zum Gegner für Weltmeister Deutschland an diesem Donnerstag in Marseille.
Bis zum bislang besten Auftritt des Gastgeber-Teams von Trainer Didier Deschamps mussten die französischen Fans aber auch gehörig zittern.
FRANKREICHS WEG INS HALBFINALE:
10. Juni Gruppenspiel in Saint-Denis: Frankreich - Rumänien 2:1
Ein schwerer Beginn für den EM-Gastgeber. Deschamps vertraut seinem 4-3-3-System. Aber es funktioniert nicht. Antoine Griezmann kommt gar nicht zur Geltung. Die Führung durch Mittelstürmer Olivier Giroud in der 57. Minute gleicht Bogdan Stancu durch einen Elfmeter aus (65.). Ein Fehlstart droht, bis Dimitri Payet in der 89. Minute trifft.
15. Juni Gruppenspiel in Marseille: Frankreich - Albanien 2:0
Wieder ein Gegner, der verteidigt. Und wieder tun sich die Franzosen schwer. Deschamps lässt Griezmann und auch Paul Pogba erstmal draußen - wie bei der WM 2014 im zweiten Spiel. Und wieder dieses Zittern, bis der eingewechselte Griezmann in der 90. Minute trifft. Payet legt sechs Minuten später nach. Die Last-Minute-Gewinner sind geboren.
19. Juni Gruppenspiel in Lille: Schweiz - Frankreich 0:0
Ein Remis reicht für den Gruppensieg. Und den wollen die Franzosen unbedingt. Deschamps wechselt wieder. Diesmal dürfen Griezmann und Pogba von Beginn an ran. Titelreif ist die Leistung nicht. Immerhin erweist sich die Abwehr wieder als recht sicher. Der „Courrier de l'Ouest“ kommentiert: „Frankreich wird unscheinbarer Gruppensieger.“
26. Juni Achtelfinale in Lyon: Frankreich - Irland 2:1
Die Franzosen geraten erstmals bei diesem Turnier in Rückstand. Und das bereits in der zweiten Minute. Wieder durch einen Strafstoß. Die Leistung bis zur Pause ist enttäuschend. Trainer und Spieler reden - auch lautstark - und rappeln sich auf. Systemumstellung auf 4-2-3-1, Doppelpack in 180 Sekunden von Griezmann.
03. Juli Viertelfinale in Saint-Denis: Frankreich - Island 5:2
Deschamps vertraut dem offensiveren System von Beginn. Es zahlt sich aus. Die als Sensationsteam angereisten Isländer werden zunächst demontiert. Vier Tore bis zur Pause durch Giroud, Pogba, Payet und Griezmann. In der zweiten Hälfte ein weiteres von Giroud. Das Team schont sich, lässt die beiden Gegentore aus dem Spiel heraus zu.