Gomez stellt Club-Zukunft zurück: Nur EM zählt

Ascona (dpa) - Nationalspieler Mario Gomez wird bis zum Ende der Fußball-Europameisterschaft nicht über einen möglichen Clubwechsel entscheiden. Das erklärte der 30 Jahre alte Stürmer im Trainingscamp der deutschen Nationalmannschaft in Ascona.

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Gomez will sich nur auf seine Aufgabe bei der EM in Frankreich konzentrieren. „Mit meinem Beratern habe ich abgesprochen, dass ich nichts wissen will, was den Verein anbetrifft“, sagte der Profi von Besiktas Istanbul: „Es wird auch keine Entscheidung geben während der EM.“

Bei Besiktas hat Gomez in der abgelaufenen Saison wieder zu alter Stärke zurückgefunden und die Rückkehr in die DFB-Auswahl geschafft. „Es war mein Antrieb, dass ich noch mal Teil dieser tollen Mannschaft sein kann. Jetzt bin ich einfach stolz und froh, dass ich dabei bin“, betonte der 63-malige Nationalspieler. „Er ist ein Spieler, der vorne lauert und gute Wege geht, der im Sechzehner seine Gefahr ausspielen kann“, skizzierte Bundestrainer Joachim Löw die Qualitäten von Gomez.

Mit 26 Toren in der Türkei und dem Meistertitel mit Besiktas hat sich der ehemalige Münchner auch für andere Vereine wieder interessant gemacht. „Ich kann mir viel vorstellen“, sagte Gomez in Ascona. Nach türkischen Medienberichten soll Bundesligist VfL Wolfsburg zu den Interessenten gehören. Gomez will nach der EM in Ruhe abwägen. Das Turnier in Frankreich endet am 10. Juli mit dem Finale an seinem 31. Geburtstag. Bis dahin möchte der Torjäger „so gut es geht, planlos sein“ und sich komplett auf die EM-Aufgabe fokussieren.

Nach der EM 2008, der WM 2010 und der EM 2012 erlebt Gomez in Frankreich sein viertes Turnier. Den WM-Triumph 2014 hatte er verpasst, da Bundestrainer Löw auf den zuvor lange verletzten und formschwachen Stürmer verzichtet hatte. Anders als in der Vergangenheit will sich Gomez mit eigenen Ansprüchen nicht mehr zu stark unter Druck setzen. „Ich wollte mich in die Position bringen, dass ich alles getan habe. Wenn ich ein Spiel bestreite, wird es eins, wenn drei dann drei“, erklärte er mit neuer Gelassenheit.