Kein gutes Omen: Ungar Kassai leitet Deutschland-Italien
Paris (dpa) - Der erfahrene ungarische Schiedsrichter Viktor Kassai leitet den Fußball-Klassiker zwischen Deutschland und Italien am Samstag (21.00 Uhr) in Bordeaux. Das teilte die Europäische Fußball-Union (UEFA) mit.
Der Referee ist für das EM-Viertelfinale aber nicht gerade ein gutes Omen für die DFB-Auswahl. 2010 hatte Kassai auch das mit 0:1 verlorene WM-Halbfinale der deutschen Mannschaft gegen den späteren Titelträger Spanien geleitet.
Zudem war der Ungar im September 2008 der Leiter des 3:3 der DFB-Auswahl in Finnland in der WM-Qualifikation. 2011 pfiff er das Testspiel gegen Brasilien in Stuttgart, als Mario Götze beim 3:2-Sieg auftrumpfte.
Im Europacup war Kassai zuletzt nicht gerade ein „Glücksbringer“ für deutsche Teams. In der abgelaufenen Saison war Kassai Schiedsrichter bei den Wolfsburger Niederlagen in den Spielen bei Manchester United (1:2) und Real Madrid (0:3). Auch beim 4:4 zwischen Bayer Leverkusen und dem italienischen Club AS Rom war der 40-Jährige im Einsatz. Der letzte Erfolg einer deutschen Mannschaft „unter“ Kassai datiert aus der Saison 2012/13 beim 4:0-Halbfinal-Erfolg des FC Bayern gegen den FC Barcelona.
Bei der EM 2016 hatte Kassai das Eröffnungsspiel zwischen Frankreich und Rumänien (2:1) sowie das zweite Gruppenspiel der Italiener gegen Schweden (1:0) gepfiffen.
In Erinnerung bleibt unterdessen sein Fehler bei der EM 2012. Dort verweigerte er der Ukraine im Spiel gegen England in Donezk ein reguläres Tor. Der Ball war nach einem Schuss von Marko Devic klar hinter der Linie, der akrobatische Rettungsversuch von John Terry kam eigentlich zu spät. Die Ukraine verlor 0:1 und schied aus. Der schwache Trost für Kassai: Das Tor hätte wiederum auch nicht zählen dürfen, wegen einer Abseitsposition, die er auch übersah.