Kupfers Euro 2012: Die Mutter aller Spiele
Manchmal ist dieser Job ja ein wenig, na sagen wir, komisch. Da beschäftigt man sich über fünf Tage mit einem Match gegen Griechenland, als wäre es die Mutter aller Spiele.
Man gräbt aus, dass der erste Grieche in der Bundesliga ein Fortune war: Maik Galakos, inzwischen 60, spielte 1972/73 18 Minuten für Düsseldorf.
Jeder Trainer, der mal Euros oder Drachmen (nur keine Sehnsucht!) in Hellas verdient hat, parliert über die griechischen Helden der Gegenwart. Und der Boulevard schleust Spione ins öffentlich zugängliche Teamhotel der Griechen (ja, der Grieche spart) und zählt die Kippen auf Trainer Santos’ Balkon.
Kurzum, es gilt das Motto von Karl Valentin: Es ist alles gesagt, nur noch nicht von jedem. Leute, Griechenland! Kürzlich hatte ich Philipp Lahm gefragt, ob er mit mir einhergehe, Griechenland deutlich schwächer zu finden als jeden gebeutelten Vorrunden-Gegner.
Der Gute hat mich derart böse angeguckt, dass ich Philipp Lahm jetzt erstmal nichts mehr frage. Vielleicht sollte der kleine Lahm die großen Monty Python studieren, die einst deutsche gegen griechische Philosophen spielen ließen. Mit Kant, Marx, Hegel und Beckenbauer (natürlich!), auf der Gegenseite Heraklit, Plato, Aristoteles und Sokrates.
Letzterer erzielte das griechische Siegtor. Aber das war ja auch nur ein wunderbarer Scherz. Einen solchen machte gestern auch DFB-Koch Holger Stromberg, der „griechischen Salat“ servieren will. „Den mögen die Jungs gerne. Und so viel Spaß muss sein“, sagte Stromberg. Welch’ Übermut.