Löws Retter im letzten Gruppenspiel

Paris (dpa) - Joachim Löw kennt sich mit Zitterpartien im letzten Gruppenspiel bei Turnieren bestens aus. Von der EM 2008 bis zum WM-Triumph 2014 konnte die deutsche Fußball-Nationalmannschaft stets mit knappen Erfolgen Gruppensieg und Weiterkommen perfekt machen.

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Michael Ballack, Mesut Özil, Lars Bender und Thomas Müller hießen die Erlöser der Vergangenheit. Müller und Özil zählen auch am Dienstag in Paris gegen Nordirland zu den Hoffnungsträgern im Kampf um den Achtelfinaleinzug und Platz eins in Gruppe C.

Die Deutsche Presse-Agentur blickt auf die vergangenen Turniere zurück.

EM 2008 in Österreich/Schweiz: Österreich - Deutschland 0:1

Kapitän Michael Ballack sorgt im letzten Gruppenspiel mit einem fulminanten Freistoß für das mühsame 1:0 gegen EM-Mitgastgeber Österreich. Sein 25. Länderspiel geht Joachim Löw so an die Nerven, das er nach einem Disput mit Josef Hickersberger an der Seitenlinie gemeinsam mit dem Austria-Kollegen auf die Tribüne verwiesen wird. „Es war schon eine enorme Drucksituation“, gesteht Löw hinterher.

WM 2010 in Südafrika: Ghana - Deutschland 0:1

Nach einem Traumtor von Mesut Özil atmet Deutschland auf. Das 1:0 gegen Ghana im Endspielstadion von Johannesburg bringt das DFB-Team ins Achtelfinale gegen England. „Vor mir stand keiner, da habe ich einfach geschossen“, schildert der damals noch für Werder Bremen spielende Mittelfeldmann Özil die entscheidende Szene in der 60. Spielminute. Aus 18 Metern trifft er mit links in den Torwinkel.

EM 2012 in Polen/Ukraine: Dänemark - Deutschland 1:2

Lars Bender, als Aushilfsverteidiger auf der rechten Seite aufgeboten, sorgt in Lwiw mit seinem ersten Treffer im Nationaltrikot für das späte Tor zum 2:1 gegen Dänemark. „Das Spiel stand auf des Messers Schneide, aber Lars macht das Tor mit einer Seelenruhe“, sagt Löw erleichtert. Mit neun Punkten qualifiziert sich das deutsche Team um Kapitän Philipp Lahm als Erster vor Portugal für die K.o.-Runde.

WM 2014 in Brasilien: USA - Deutschland 0:1

Klitschnass gratulieren sich Joachim Löw und Jürgen Klinsmann nach dem knappen deutschen Sieg zum gemeinsamen Achtelfinaleinzug. In der Kurve feiern die Fans Thomas Müller. Im Dauerregen von Recife sichert der Münchner mit seinem vierten Turniertor den Gruppensieg. „Das Tor war wichtig. Man hat das Gefühl, Thomas Müller fällt alles leicht“, sagt Bundestrainer Löw über den Matchwinner.