Seit drei Monaten Profi: Rashford will in England-Kader

Sunderland (dpa) - Marcus Rashford hat genau eine Chance für den vorläufigen Höhepunkt seiner wundersamen Cinderella-Story. Nur drei Monate nach seinem ersten Profispiel für Manchester United steht der 18 Jahre alte Youngster Englands am Freitag gegen Australien vor der Länderspiel-Premiere.

Foto: dpa

Mit einem starken Debüt will der Stürmer die Sensation perfekt machen und sich einen Platz im endgültigen 23-Mann-Kader bei der EM in Frankreich sichern. „Ich weiß wirklich nicht, was ich von ihm erwarten kann“, sagte Trainer Roy Hodgson vor der Partie in Sunderland. „Es gibt nicht sonderlich viele Gelegenheiten für ihn, mich zu beeindrucken. Aber ich schließe nichts aus.“

Nach dem zweiten von drei EM-Tests muss der Coach der Three Lions drei Feldspieler streichen - gerade das Überangebot in der Offensive macht die endgültige EM-Auswahl schwer. Die Top-Stürmer Harry Kane von Tottenham und Leicesters Jamie Vardy trafen beim 2:1 im ersten Test über die Türkei. Vardy fehlt nun gegen Australien, weil er am Mittwoch heiratete. Dafür stoßen wie Rashford erstmals United-Teamkollege Wayne Rooney und Liverpools angeschlagener Daniel Sturridge nach Finalspielen mit ihren Vereinen zum Nationalteam.

Auch wenn die Nominierung von Rashford für das vorläufige Aufgebot bereits überraschend war, sieht Rooney dies nur als weiteren Schritt einer logischen Entwicklung an. „Yeah, es ist außergewöhnlich, aber er verdient es“, sagte der Kapitän der Three Lions. „Er kam herein, hat auf den Trainer und die Spieler gehört, hart gearbeitet und besitzt eine sehr gute Einstellung.“

Bei seinem ersten Auftritt bewahrte Rashford das Premier-League-Team von United gleich mit einem Doppelpack vor der möglichen Blamage gegen den dänischen Außenseiter FC Midtjylland in der Europa League. Sollte ihm ein ähnlich furioser Start im Nationalteam gelingen, würde Hodgson ein Verzicht auf Rashford durch die englische Fußball- Öffentlichkeit, die für Talente äußerst begeisterungsfähig ist, schwer gemacht.

„Man sollte immer ein Wagnis mit einem besonderen Spieler eingehen“, forderte der frühere Nationaltrainer Sven-Göran Eriksson bereits in der „Sun“. „Als Englands Coach willst du Optionen - Spieler, die etwas unerwartet tun können und den Unterschied ausmachen.“

Insgesamt kommt Rashford diese Saison auf acht Tore in 18 Vereinsspielen - und traf auch vergangenes Wochenende beim Triumph im FA-Cup-Finale gegen Crystal Palace. „Seine Vorstellung war sehr gut“, lobte Hodgson. „Ich freue mich, dass wir ihn bei uns sehen und nun müssen wir warten, ob wir noch viel mehr von ihm in diesem Sommer sehen werden.“