Deutsches Team Vier Fragen an Thomas Müller:

Haben Sie so ein Drama schon einmal erlebt, was machen die Nerven? Müller: Den Nerven geht es gut. So lange hat es selten gedauert.

Thomas Müller hat seinen Elfmeter verschossen.

Foto: Armando Babani

Es fühlt sich gut an, aber als Spieler wünscht man sich nie ein Elfmeterschießen. Aber es ist halt immer eine gewisse Lotterie dabei. Dementsprechend sind wir glücklich, dass der verdiente Sieder aus der Partie hervorgegangen ist. Es war ein hartes Spiel, ein spannendes Spiel. Italien ist nach dem 0:1 zurückgekommen, wie typische Italiener, also aus dem Nichts. Die haben das gut gemacht, aber wir haben das auch gut gemacht, wir waren tonangebend. Unser Weg ist noch nicht zu Ende und so wie wir auftreten, spielen wir wie eine erwachsene Mannschaft, wie eine Herrenmannschaft, die weiß, um was es geht. Von den abgezockten Italienern war gegen uns Bubis nicht viel zu sehen. Die Italiener haben in den letzten 30 Minuten noch fünf Minuten beim Kaffeetrinken verbracht, aber so ist das nun mal. Für den Schiedsrichter ist das auch nicht immer einfach, immer gleich Zeitspiel zu pfeifen.

Was ist das für ein Gefühl, einen Manuel Neuer hinter sich zu haben?

Müller: Bestimmt kein schlechtes. Ich wusste, dass wir im Elfmeterschießen mit Manu immer gute Karten haben. Seine Qualitäten stellt er doch in jedem Spiel unter Beweis und dass er mehr Bälle festhält als jeder andere Torhüter auf der Welt ist Fakt.

Kommen wir auf Ihre Elfmeterqualitäten zu sprechen…

Müller: Aus dem Spiel heraus werde ich die nächsten zwei Wochen sicher nicht mehr antreten. Ich werde meine Elfmetertechnik überarbeiten müssen und hoffe, dass ich in oder zwei Monaten gestärkt zurück komme. Jetzt überlasse ich erst einmal anderen den Vortritt, ich dränge mich jedenfalls nicht mehr auf.

Sie sind immer noch torlos bei dieser EM, woran liegt das?

Müller: Ich werde es weiter probieren und wenn es passiert, dass passiert es. Wenn wir das Finale ohne ein Tor von mir gewinnen, komme ich medial vielleicht nicht ganz so gut weg, aber das Ding nehme ich trotzdem mit nach Hause.“