Zeichen für Heim-WM: Russland ohne Capello erfolgreich
Moskau (dpa) - So richtig gut lief es für die Russen erst nach der Trennung vom umstrittenen italienischen Trainer Fabio Capello. Nach einer deutlichen Steigerung unter Nachfolger Leonid Sluzki sicherte sich die Sbornaja das EM-Ticket.
Russland wendete die „Katastrophe“, wie Sportminister Witali Mutko ein Scheitern in der Qualifikation genannt hatte, noch ab. Nach einer 0:1-Niederlage gegen Österreich im Juni 2015 musste Capello gehen, im August übernahm Sluzki.
Nach dem Gruppenphasen-Aus bei der WM 2014 in Brasilien konnte sich die ambitionierte Sportgroßmacht schon allein mit Blick auf die WM-Gastgeberrolle 2018 kein weiteres Scheitern leisten. Die Trennung von Capello war zwar mit einer millionenschweren Abfindung verbunden, doch sportlich ging es wieder bergauf. Unter Sluzki, dem ersten russischen Teamchef seit Alexander Borodjuk im Jahr 2006, gewann die Elf alle vier ausstehenden Qualifikationsspiele und verdrängte Schweden noch von Platz zwei. Bei der EM dürfte auch das Weiterkommen in einer Gruppe mit England, der Slowakei und Wales möglich sein.
Noch immer nicht entschieden ist, ob Bundesligaprofi Roman Neustädter bei der EM für Russland spielen kann. Der Defensivspieler vom FC Schalke 04 wurde zu Zeiten der Sowjetunion in der Ukraine geboren und hat die russische Staatsbürgerschaft beantragt.