Ziel Halbfinale - Bierhoff: „Respekt, aber keine Furcht“
Évian-les-Bains (dpa) - Mit dem klaren Auftrag Halbfinale bricht die deutsche Fußball-Nationalmannschaft nach Bordeaux auf. Im Nouveau Stade soll am Samstag endlich der Italien-Fluch gebrochen und bei der EM der Einzug in die Runde der letzten vier Teams perfekt gemacht werden.
„Wir wissen, das uns alles abverlangt wird. Wir haben aber auch Selbstvertrauen, sind in den Spielen bisher immer weiter gewachsen“, sagte Teammanager Oliver Bierhoff und gab das Motto aus: „Respekt, aber keine Furcht.“
Das Abschlusstraining für die Partie der beiden vierfachen Weltmeister gegeneinander wird das DFB-Team am Freitagmittag noch im Basisquartier am Genfer See bestreiten. Am Nachmittag fliegt der Weltmeister dann nach Bordeaux, wo am Abend Bundestrainer Joachim Löw nochmals Auskunft über die letzten Entwicklungen geben wird. Vor den besonderen Fähigkeiten des Kontrahenten hat der DFB-Chefcoach bereits gewarnt: „Italien war vor dem Turnier schon abgeschrieben, niemand hat an sie geglaubt.“ Bierhoff sagte einen „harten Kampf“ voraus: „Wir haben in den ersten Spielen positive Signale gesetzt.“
Die Fans in der Heimat fiebern längst dem Klassiker entgegen und hoffen auf das Ende des Italien-Fluchs. Noch nie hat Deutschland bei einem großen Turnier die Azzurri geschlagen - seit 1962 gab es acht misslungene Versuche. Der Respekt untereinander ist groß, erklärte Italien-Legionär Sami Khedira: „Das sind zwei Hochkaräter.“ Der 29 Jahre alte Spielorganisator von Juventus Turin sieht durchaus Chancen, die abgezockten Italiener zu knacken.
„Wir machen schon sehr viele Dinge gut“, sagte Khedira. Aber jetzt kommt „der mit Abstand schwerste Gegner: Jetzt kommt es drauf an.“ Den Kontakt zu seinen Clubkollegen von Juve hat er erst einmal eingestellt. Die Erfolgsformel benannte Bierhoff, der von 20 Jahren mit seinem Golden Goal im EM-Finale 1996 für den dritten und bisher letzten EM-Titel für Schwarz-Rot-Gold gesorgt hatte: „Wir werden immer wieder Chancen kreieren und durch unsere Qualität in den Sechzehner rein kommen. Dann muss einer da sein und das Ding reindrücken.“ Wie Bierhoff vor 20 Jahren.