96-Gier soll für internationalen Erfolg sorgen

Hannover (dpa) - Die Gier nach Erfolg soll die fehlende internationale Erfahrung wettmachen. Für Hannover 96 ist es nach 1992 erst der zweite Europokal-Wettbewerb, Gegner Standard Lüttich zählt seit 1958 zu den Stammgästen in Europas Stadien.

„Wir werden uns zu 100 Prozent auf Lüttich einstellen, um eine perfekte Leistung abzurufen. Diese Abende müssen Festtage werden“, sagte 96-Trainer Mirko Slomka vor dem ersten von sechs Gruppenspielen.

Die berauschende Fußball-Fiesta in der erfolgreichen Qualifikation gegen den FC Sevilla (2:1/1:1) hat bei Hannover 96 Lust auf mehr geweckt. Mit 43 000 Zuschauern ist die Arena gegen den zehnmaligen belgischen Meister bis auf 1000 Resttickets ausverkauft. „Das Stadion wird kochen, da freut man sich drauf“, sagte 96-Verteidiger Emanuel Pogatetz. „Die Fans können sich freuen. Wir werden versuchen, 100 Prozent zu geben und an die Leistung gegen Sevilla anzuknüpfen“, versprach Stürmer Jan Schlaudraff, der gegen die Spanier eine Gala-Vorstellung zeigte.

Gegen Belgiens Pokalsieger, der als Tabellenfünfter der Jupiler Pro League anreist, droht Schlaudraff oder Didier Ya Konan ein Platz auf der Bank. Die 0:3-Pleite bei der Bundesliga-Generalprobe in Stuttgart hat die Euphorie im Umfeld etwas gebremst und könnte Slomka zu personellen Änderungen veranlassen. Zumal Torjäger Mohammed Abdellaoue wieder dabei sein dürfte. Der Norweger hat seine Oberschenkelverletzung auskuriert, die ihn beim schwachen Auftritt in Stuttgart zu einer Pause zwang. Ein kleines Restrisiko bleibt aber.

„Christian Pander fällt mit einer Grippe aus, bei Christian Schulz und Moa Abdellaoue müssen wir noch abwarten“, erläuterte Slomka die personelle Situation seiner Mannschaft. Die Klatsche in Stuttgart soll keine negativen Folgen haben. „Das Match haben wir abgehakt“, sagte Ya Konan. Eine Überbelastung der Profis liegt nicht vor, sagte der Trainer. „Wir haben das VfB-Spiel analysiert und die Blutwerte auseinander gepflückt. Da gab es nichts“, erklärte Slomka.

Ein Erfolg gegen Lüttich würde Hannover 96 eine gute Ausgangsposition in der Gruppe B verschaffen. Die anderen Gegner FC Kopenhagen und Worskla Poltawa aus der Ukraine sind ebenfalls keine unlösbaren Ausgaben, der Einzug in die Zwischenrunde ist für den „Neuling“ deshalb keine Utopie. Aber auch kein Selbstläufer, wie Mittelfeld-Abräumer Sergio Pinto betonte: „Wir müssen alles abrufen, um weiterzukommen.“

Der neue Standard-Trainer José Riga steht nach dem Weggang von mehreren Leistungsträgern vor einem Umbruch. Zu beachten sind Stürmer Mohamed Tchité und der Franzose Franck Berrier als Chef-Stratege im Mittelfeld. Er überragte in den Playoff-Spielen gegen den schwedischen Club Helsingborgs IF (1:0/3:1) und erzielte auch am Sonntag bei der Generalprobe das Siegtor zum 1:0 gegen Westerlo.